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2020 – WoMo-Tour rund um Nord-Ost-Deutschland

Eine WoMo-Reise um den Tiger, bis zum Nordkap hatten wir vor. Die Vorbereitungen dazu haben wir zwar abgeschlossen aber unter den diesjährigen, coronaabhängigen Rahmenbedingungen entschieden wir uns, auf einer Tour um den Nord-Osten im Land zu verweilen.

In 5 Wochen, 35 meistens kostenlose Stellplätze  und ca. 3000 km Fahrstrecke, erlebten wir eine Tour mit vielen kulturellen und maritimen Sehenswürdigkeiten. Für Übernachtungen incl. VE gaben wir  insgesamt  nicht einmal 150€ aus. Der nötige Corona-Abstand konnte problemlos eingehalten werden, wir favorisierten auf dieser Tour, Outdoor-Aktivitäten, Mund/Nasebedeckung  war immer dabei, wenn wir uns vom WoMo entfernt haben. Mit dieser Tour konnten wir außerdem unser in 2018 gestartetes Grenzlandvorhaben fortsetzen. 

Die Nord-Ostdeutschland-Alternative starteten wir am Samstag, den 20. Juni 2020 spät nachmittags, 18:00 Uhr. Auf freien Autobahnen kamen wir gut voran und entschieden uns spontan an der Talsperre Pöhl (avisierten Ziel der CongerWanderFlottille des SCH) zu übernachten. Über „Park4Night“ fanden wir einen günstigen Parkplatz. Eigentlich hatten wir vor, tags darauf gleich weiter zu fahren, aber den See, den Mosenturm sowie die mehrstöckige Elstertalbrücke wollten wir uns nicht entgehen lassen.

Der Sonntag begann mit einer Radwanderung über Stock und Stein zu diesen Sehenswürdigkeiten.
Allerdings erreichten wir unseren ursprünglich geplanten Einstieg in die NO-Deutschlandtour Stadt Meißen an der Elbe, erst am Sonntagnachmittag, aber wir konnten noch einen Altstadtbummel durch die sehenswerten Gassen, der Albrechtsburg sowie des Doms zu Meißen unternehmen. Den Stellplatz, direkt am Elbufer unterhalb der Albrechtsburg, waren wir uns sicher, gut gewählt zu haben. Am frühen Morgen kam dann das böse Erwachen. Scheinbar hat es im Osten so viel geregnet, dass die Elbe über die Ufer trat und unser Wohnmobil unbemerkt umspülte. Um 5:17 Uhr wurden wir von anderen Wohnmobilisten, Gott sei Dank, aus dem Tiefschlaf geweckt, damit wir uns und unser Fahrzeug in Sicherheit bringen konnten. Das Hochwasser war vor unserer Tür bereits knöcheltief. Wir fuhren danach auf einen höher gelegenen PKW-Parkplatz.

Montag: Fahrradtour auf dem Elbradweg elbaufwärts nach Dresden, rechts der Elbe hin und elbabwärts links der Elbe zurück nach Meißen, ca. 60km. Weiterfahrt nach Riesa auf einen Stellplatz am Elbeufer, diesmal mit sichereren Abstand zur Elbe.

Dienstag: Wir schlenderten durch die 2km lange Fußgängerzone, am Kloster vorbei, durch den Park und wieder zum Mobil. Jetzt wurde es Zeit, zum Ver- und Entsorgen. Auch die Akkus unserer Räder benötigten wieder Strom. Dazu steuerten wir den kostenlosen Stellplatz  in Torgau (Parking Straße der Jugend) an. Während wir unsere Räder am Strom hingen, besuchten wir die fußläufig entfernte Altstadt, Marienkirche, Haus von Katharina v. Bora und das Schloß Hartenfels (heute freier Eintritt).

Die Geschichten um das Fürstenschloß sind sehr imposant und vor allem eine beeindruckende Wendeltreppe kann man hier bestaunen. Der Aufstieg auf den Turm mit Aussichtsplattform bot uns traumhafte Ausblicke auf die Stadt und Umgebung. Übernachtet haben wir jedoch auf einen kleinen Stellplatz direkt an der Elbe, bei dem Fähranleger der Elbfähre Prettin.

Mittwoch: Weiterfahrt zur Lutherstadt Wittenberg, der Stellplatz war fußläufig zur Altstadt. Altstadtspaziergang, Wirkungsstätten Martin Luthers, Cranachs, Melanchthons und ein Cafebesuch standen am Programm.

Wir fuhren weiter nach Zerbst um dort zu Übernachten, kostenlos, und weil wir dort die nötigen Ver- und Entsorgungseinrichtungen vorfanden.
Zerbst ist mehr oder weniger eine Arbeiterrstadt, sehenswerte Orte sind leider noch in einem sehr verfallenen Zustand.

Der in Deutschland geborenen Katharina der Großen, einst Regentin des russischen Reiches, ist im Schloßpark eine Statue gewidmet, weil sie eine Zeitlang im Zerbster Schloß gelebt hat und sie eine gebürtige Prinzessin des Fürsten Christian August von Anhalt-Zerbst-Dornburg und dessen Gattin Johanna Elisabeth, geborene Prinzessin von Holstein-Gottorp war.

Donnerstag: Weiter ging es nach Magdeburg. Von einem Parkplatz im Stadtpark erkundeten wir die Altstadt, den Dom, die von Hundertwasser erschaffene grüne Zitadelle, den Altmarkt mit dem Magdeburger Reiter, sowie den Elbauenpark.

Zum Übernachten steuerten wir allerdings noch einen günstigen Stellplatz in der Kaiser- und Hansestadt Tangermünde an. Die Stadt ist sehr gut erhalten und war mit ihrer Festung direkt an der Elbe Bastion verschiedener Herrscher seit 1000 n. Chr. in Deutschland.

Freitag: Nach einem Frühstück mit frischen Brötchen ging es weiter, mit Abstecher nach Fischbeck (Elbedeichbruch bei Jahrhundert-Hochwasser 2013) zur Hansestadt Havelberge, die wir mit Hilfe unsere Räder besichtigten. Friedrich Wilhelm I. und Zar Peter I. gaben sich dort die Hand.

Sehenswert sind auch der Dom und der Klostergarten.

Übernachten wollten wir Mal wieder kostenlos und zwar im Storchendorf Rühstädt. In den Elbauen finden die Störche reichlich Nahrung und so kam es, dass die Region um Rühstädt zum UNESCO-Biosphärenreservat erklärt wurde.

Samstag, 27.6.20: Unsere nächste Zwischenstation war Dömitz. Hier konnten wir den ehemaligen Grenzzahn am rechten Elbeufer besichtigen, die Dömitz er Festung (5- eckige Anlage, imposanter Burggraben, aus der Zeit Friedrich Wilhelm I.), ein Original-DDR-Eis genießen und einen Altstadtrundgang unternehmen. Unser Eindruck: altertümliche Altstadt, oft verlassen, Renovierunspotential, wenn der Elberadweg nicht wäre, wenig los.

Unsere Fahrt ging weiter durch die Elbauen in den Westen bis nach Hitzacker. Dort könnten wir auf einem für WoMos angelegten Platz an der Elbe übernachten. Zuvor unternahmen wir eine Stadtbesichtigung mit unseren Rädern. Den nördlichsten Weinberg Deutschlands könnten wir dabei von der Anhöhe, einer ehemaligen Slawenburg, begutachten.

Blick von der ehemaligen Slawenburg auf die Elbauen

Sonntag: Weiter nach Lauenburg, Parkplatz am Fürstenpark, Altstadtrundgang, interessante Fachwerkarchitektur, Jahrhundert-Hochwassermarke, Kaffee mit Herz auf der Elbterrasse, Weiterfahrt zum Übernachtungsplatz in Großensee (NO v. HH) Seegrundgang ca. 8km.

Montag: Zeitig ging es auf direktem Weg nach Hamburg.

Twin Touers vom Hamburg

Unser Stell- und Übernachtungsplatz war der Parkplatz Elbmeile, direkt an der Fischauktionshalle in H-Altona, guter und für Hamburg günstiger Ausgangspunkt für Sehenswertes an der Elbe (u.a. Fischmarkt, Landungsbrücken Elbphilharmonie – ein Selfie mit der Elphi -, große Hafenrundfahrt, Rathaus, Jungfernstieg, Binnenalster, St.Michel). Mit der HVV-Tageskarte sind wir auf der Elbe sogar bis nach Finkenwerder gekommen. Natürlich darf in Hamburg das Fischbrötchen nicht fehlen.

Blick von der Elbphilharmonie  auf die  Landungsbrücken

Dienstag: Frische Hamburger Brötchen gab es ganz in der Nähe. Wir schauten dem Treiben auf der Elbe noch eine Zeit lang zu, bis wir ins „Alte Land“ aufbrachen. Buxtehude, Estebrügge, Königreich, Jork, Twielenfleth, Krautsand, bis nach Wischhafen.

Mittwoch: 22€ für die Fähre über die Elbe nach Glückstadt (schon stattlich, aber deswegen wieder nach Hamburg zurück und im Stau unter der Elbe durch, nein). Es ging weiter an Brockdorf (umkämpftes Kernkraftwerk) vorbei nach Brunsbüttel an die Schleuse und Elbe-Zugang zum Nord-Ostsee-Kanal (NOK), der heuer 125 Jahre alt wurde und wichtigsten Wasserstraße zwischen Nordsee und Ostsee ist. Vom kostenlosen Parkplatz am Fähranleger aus, schlenderten wir durch den für Besucher freigegeben Teil der Großschifffahrtsschleuse.

Schleuse Brunsbüttel

Unseren Übernachtungsplatz, den Wohnmobilstellplatz Neufeld (schöner Platz, hinterm Deich, mit Elbeblick) erreichten wir zur Kaffeezeit. Eine Radeltour Richtung Brunsbüttel, immer an der Elbe entlang (22km hin- und zurück) war noch möglich, bevor der erste große Regenschauer auf uns niederprasselte. Wir mussten uns an diesem Abend auf Sturmstärke einstellen.

Donnerstag: Weil wir keine andere Möglichkeit fanden, entsorgten wir unser Grauwasser über einen Straßenschacht (unser Wasser ist wahrscheinlich sauberer als das Straßenschmutzwasser), denn die Entsorgungsstation in Brunsbüttel wurde gerade von einer Baustelle umzingelt. Anschließend bogen wir an den NOK ab und erreichten den kostenlosen Stellplatz, direkt am NOK bei Burg, gegen Mittag. Eine Fähren- und Radtour entlang des NOK schloss sich an (die Kanalfähren sind kostenlos und fahren 24h) Von unserem WoMo aus beobachteten wir den Schiffsverkehr noch bis in die Nacht hinein. „Marinetraffic“ zeigte uns dabei die technischen, wie auch die Reisedaten der direkt an unserer Haustüre vorbeiziehenden Ozeanriesen an.

Das Möwenbaby ließ sich nicht stören und war unter ständiger Beobachtung der Eltern.

Freitag: In der Stadt Burg bunkerten wir beim ALDI Lebensmittel, fuhren entlang des NOKs Richtung NO bis zur Ortschaft Fischerhütte. Ein Stellplatz gleich am Fähranleger hat es uns angetan. Mit den Rädern radelten wir dann nach Breiholz, auf der einen Seite des Kanals hin und auf der anderen Seite zurück (34km).

Samstag (4.7.20): Es regnete die ganze Nacht und wir fuhren nach einem ausgiebigen Frühstück am NOK in die Stadt Rendsburg. Am Wohnmobilhafen, an der historischen Eisenbahnhochbrücke, war noch Platz, leider nicht in der ersten Reihe, obwohl wir zeitig dran waren. Das Wetter war regnerisch, so machten wir uns zu Fuß auf den Weg in die ca. 2 km entfernte Altstadt und zur Schiffsbegrüßungsanlage.

Völlig durchnässt kamen wir nach 4h Fußmarsch wieder am WoMo an. Mit Tee und einem gemütlichen Fernsehprogramm ließen wir den Tag ausklingen.

Sonntag: Regen, Begutachtung des Waschsalons in Rendsburg, den wir dann lieber nicht nutzten, danach Weiterfahrt nach Kiel-Holtenau an die Schleuse des NOK zur Ostsee, Wanderung zum Aussichtspunkt „Förde- und Schleusenblick“.

NOK Schleuse Kiel-Holtenau

Anschließend fuhren wir entlang des Ostseekais um die Kieler Förde nach Laboe, am Ehrenmal fanden wir unseren Übernachtungsplatz, schlenderten anschließend an der Seepromenade entlang bis zum Hafen Laboe (Ausgangspunkt meines SSS Prüfungstörns 2006) , danach Abendessen im Ocean 11.

Montag: Besichtigung des Ehrenmals Laboe (von ganz oben hatten wir einen hervorragenden Ausblick auf die gesamte Kieler Förde), dabei wehte uns eine steife Brise um die Ohren.

Weiterreise an der Ostseeküste Richtung Süden, nach Heiligenhafen (Zwischenstopp auf Steinwerder) und dann ging es weiter nach Oldenburg, einer der ältesten Städte Schleswig-Holsteins, auf den kostenlosen Stellplatz beim Museum.. Altstadtrundgang (hist. slawische Wallburganlage, St. Johanneskirche mit Bibelgarten, die erste große Backsteinkirche Nordeuropas, Fußgängerzone).

Dienstag: Tagesziel war die Stadt Eutin, die, lt.unserer App über einen Stellplatz verfûgt, der mit Waschmaschine ausgestattet sein soll. Zunächst ging es aber nach Grömitz, wo wir mit dem Fahrrad, teils schiebend, vom WoMoParkplatz am Ortsende aus, der langen Ostseepromenade mit Seebrücke bis zum Yachthafen folgten. Das Wetter war gut, sonnig, kühl aber windig. Im Hafen ist uns eine ausgebrannte und beschlagnahmte Segelyacht aufgefallen, die an der Südmole festgemacht hatte und noch ziemlich nach verbrannten Kunststoff roch.

Unser Etappenziel Eutin erreichten wir gegen 16:30 Uhr, entschieden uns aber für einen anderen Stellplatz, nämlich den kostenlosen Stellplatz am Bahnhof, weil die Waschmöglichkeit am Stellplatz abgesperrt war, Grund: Corona. Zwischenzeitlich regnete es so, dass wir die Altstadt (Marktplatz, Schloß, Stadtpark, Eutiner See, Geburtshaus Carl-Maria Weber) nur mit dem Schirm erkunden konnten.

Mittwoch: Waschtag, im SB-Waschcenter in Lübeck,

smart

Besichtigung der Hansealtstadt mit den Fahrrädern,

Übernachtungsplatz in Travemünde am Fischereihafen (wir brauchten mal wieder Frischwasser und Strom), RadTour an der Promenade Travemünde entlang (5km). Von der äußeren Mole aus, grüner Leuchtturm, konnten wir das maritime Treiben bei herrlichem Sonnenschein an der Hafeneinfahrt gut beobachten.

Donnerstag: Es regnete. Eigentlich wollten wir mit den Rädern zum Timmendorfer Strand fahren aber bei dem Wetter machte das keinen Spaß.

Stattdessen ging es weiter nach Wismar. Im Wohnmobilpark bekamen wir gerade noch einen Platz. Mit Regenschirm bewaffnet schlenderten wir zum alten Hafen (Fischbrötchen von der Seeperle) besichtigten die Altstadt (Lohnberg mit dem Wasserhaus, Marktplatz, Alter Schwede, 12eckiger Brunnen, St. Marien, St. Georgen, Hl. Geist- Kirche). Naß aber nicht durchnässt kamen wir am Abend am WoMo an.

Freitag: Es regnete immer noch und wir entschieden uns Richtung Rostock weiterzufahren. Unterwegs legten wir Zwischenstopps in Bad Doberan (Besichtigung des Doberaner Münsters),

in Heiligendamm (weiße Stadt, Molli-Dampf-Bäderbahn, Ostseepromenade, Seebrücke)

und Bastorf (kleinster Leuchtturm mit dem 2. höchsten Leuchtfeuer in Deutschland) ein.

Leuchtturm Bastorf

In Rostock fanden wir am Stadthafen noch einen Übernachtungsplatz (ab 20:00 Uhr bis 08:00 Uhr kostenlos). Für das Ticket bis 20:00 Uhr war eine Handy – Parkapp erforderlich, die wir k.H. installierten. Der Regen hatte aufgehört und wir konnten die Altstadt und City von Rostock noch zu Fuß erkunden.

Samstag (11.7.20): Endlich wieder Sonne. Wir verliesen den Platz noch vor 08:00 Uhr und fuhren für eine Radeltour an die Warnow nach Schmarl auf einen kostenlosen Parkplatz. Mit dem Rad ging es nach Warnemünde durch das ehemalige IGA- Gelände immer an der Warnow entlang. Nach 12 Rad-km erreichten wir den Leuchtturm Warnemünde.

Ein Fischbrötchen zur Stärkung und nach dieser Tour fuhren wir mit unserem WoMo weiter nach Ribnitz-Damgarten an den Saaler Bodden. Mit dem Fahrrad erkundeten wir die Stadt (Hafen, vorbei am Bernsteinmuseum, Rostocker Turm) und fuhren mit den Rädern noch nach Dierhagen (Ostseestrand auf der Westseite, Boddenhafen auf der Ostseite) im Fischland (30 Rad-km). Der Parkplatz Gänsewiese in Ribnitz blieb unser Übernachtungsplatz.

Sonntag: Nach Ent- und Versorgung ging es nach Stralsund, aber nicht auf direktem Wege, sondern über das Fischland und den Darst. Ein längerer Zwischenstopp in Zingst ermöglichte eine Radrundtour an den Ostseestrand, die Zingster Seebrücke, durch die Stadt und an den Hafen von Zingst im Nationalpark. In Stralsund liefen wir den Parkplatz P3 (städtischer Parkplatz auch für WoMos, kostenlos) an, den wir auch gerne zur Übernachtung nutzten. Den Hafen und die imposante Altstadt konnten wir uns am Abend mittels Fahrrad auch noch anschauen. Da wir 2015 im Rahmen eines Boddensegeltörns Stralsund schon einmal besichtigt hatten, wollten wir hier nicht länger verweilen.

Montag: Wir ließen unser WoMo zunächst noch auf dem kostenlosen Parkplatz stehen und starteten diesen Tag mit einer Tour mit dem Fahrrad über die alte Rügenklappbrücke über den Stralsund nach Rügen.

Von Altefähr auf Rügen hatten wir einen sehr schönen Blick auf das gegenüber liegende Stralsund und Deutschlands längster Schrägseilbrücke.

Am Nachmittag fuhren wir mit unserem WoMo nach Greifswald auf dem Parkplatz am Museumshafen. Ein freundlicher Wohnmobilist hatte uns nicht nur seinen Platz, sondern auch noch sein Parkticket überlassen. Greifswald erkundeten wir zu Fuß (Museumshafen, Marktplatz, Dom St. Nikolai, St. Marienkirche). Abends genehmigten wir uns noch ein Glas Prosecco.

Dienstag: Etappenziel Usedom, Penemünde, Raketenteststation aus dem 3. Reich und weitere Rosthaufen (Schiffsfriedhof), in Ückeritz fanden wir einen ruhigen Parkplatz am Achterwasser auf dem wir übernachten konnten. Zuvor ging es an den Ostseestrand, mit den Rädern an der Ostseeküste entlang nach Bansin (sächsische Quarkbällchen). Der idyllische Sportboothafen in Ückerritz am Achterwasser lädt zum Träumen ein.

Hafenausfahrt in das Achterwasser

Mittwoch: Über die Stadt Usedom nach Anklam. In Usedom vom Parkplatz, die Innenstadt und den Hafen am Usedomer See mit Zugang zur Ostsee (neu, Wasserliegeplatz 650€/Jahr) besichtigt,

 

über die Zecheriner Klappbrücke der Penne entlang nach Anklam. Übernachtung am Wasserwanderrastplatz (Kanus, Hausboote machen hier Rast), Altstadtbummel (Nikolaikirche, Ausstellung Otto Lilienthal) durch Anklam bis zum Wassererlebniszentrum auf der anderen Penneseite (Fischbrötchen, Beobachtung der Eisenbahnhubbrücke).

Es regnete mal wieder, Wir waren mit Regenschirm unterwegs.

Donnerstag: Weiterfahrt über Mönkebude (Parken am Ortsparkplatz, zu Fuß zum Hafen am Stettiner Haff, (Fisch und Curry-Wurst Essen, weil es wieder zu regnen begann. Es ging weiter durch die Uckermark nach Ueckermünde, Gartz, Schwedt nach Stolpe an der Oder. Am kostenlosen WoMo- Stellplatz war noch Raum für uns. Mit den Rädern fuhren wir zum Stolper Turm, Stolper Burg (herrliche Aussicht in das untere Odertal bis nach Polen) und anschließend zum 10km entfernten Vogel-Beobachtungsturm am Hauptarm der Oder. Auch hier eine sehr schöne Aussicht auf eine herrliche Naturlandschaft.

Freitag: Ermahnung durch eine Mitarbeiterin des Ordnungsamtes, weil wir mit dem WoMo auf der Wiese und nicht auf dem befestigten Teil des Stellplatzes standen (die gewünschte Stellplatzordnung war nirgendwo beschrieben, dafür hat sich die Kontrolleurin entschuldigt, natürlich hinterließen wir einen entsprechenden Kommentar auf CamperContact) daraufhin parkten wir um und starteten anschließend unsere 32km lange Radtour entlang des Neiße- Oder-Radweges bis nach Hohensaaten, wo der Oder-Havel-Kanal beginnt und Berlin mit der Ostsee wasserwegtechnisch verbindet.

Nach einem Kaffee und ein Stück Blaubeerkuchen fuhren wir nach Angermünde zur Ent- und Versorgung und schlenderten durch die noch nicht lange renovierte Altstadt. Unser Übernachtungsplatz war allerdings der Stellplatz am Schiffshebewerk Niederfinow (Oder-Havel-Kanal).

Samstag (18.7.20): Fahrt durch das Schiffshebewerk Niederfinow mit der „Freiherr von Münchhausen II“ ,

Radeltour entlang des Oder-Havel-Kanals nach Eberswalde und zurück entlang des Finowkanal. Weiterfahrt nach Liebenwalde, Übernachtung auf einem Stellplatz am Sportboothafen.

Sonntag: Zwischenstopp in Oranienburg auf einem Parkplatz gleich neben dem Oranienburger Schloß. Mit dem Rad fuhren wir durch die Altstadt, um den Schloßpark und ein Stück der Havel entlang.

Oranienburger Schloß

Anschließend ging es weiter nach Potsdam, wo wir zunächst einen kostenlosen Stellplatz anfahren wollten, aber wegen der engen Straßenverhältnisse und den zugeparkten Parkplätzen um den Sacrower See wieder umkehren mussten. Wir steuerten dann den Parkplatz am Krongut in Potsdam an und fanden einen der letzten freien Plätze, es war 17:00 Uhr. Wir packten unsere Fahrräder aus und fuhren zu den naheliegenden Sehenswürdigkeiten. Um diese Zeit war in den Parkanlagen von Sans Souci nicht mehr so viel los, sodass wir lange darin verweilten, fast bis es dunkel wurde .

Montag: Mit dem Rad ging es nach Potsdam in die sehenswerte Altstadt, durch den Schloßpark, zum neuen Palais und zum Stellplatz zurück.

Anschließend fuhren wir in den Spreewald nach Lübben zum kostenlosen Stellplatz neben der Spreelagune. Der für WoMos reservierte Teil des Platzes war bereits voll, so stellten wir uns auf den Pkw-Platz, wie andere WoMos auch. Mitarbeiter des Ordnungsamtes waren bereits hier und akzeptierten das Verhalten ausnahmsweise wegen der Coronakrise. Mit den Fahrrädern ging es noch in die, von „Paul Gerhardt“ geprägte Altstadt und zum Gurken Paule, wo wir uns noch mit einem Topf Spreewaldgurken mit Knoblauch für unser Abendbrot versorgten.

Dienstag: Auf dem Gurkenradweg nach Lübbenau, 2h Kahnfahrt auf der Spree in den Spreewald sehr empfehlenswert) und wieder zurück zum Stellplatz (34km),

Weiterfahrt nach Frankfurt/Oder mit unserem WoMo an den Stellplatz am Winterhafen. Radtour durch Frankfurts Altstadt und über die historische Brücke nach Polen.

Mittwoch: Weiterreise entlang der Oder durch Eisenhüttenstadt, wo wir viele verlassene Mehrfamilienhäuser sahen, weiter nach Neuzelle zur noch vollständig erhaltenen Klosteranlage. Nach jahrelanger Aufgabe des Mönchlebens, gestalten jetzt wieder 6 Zisterziensermönche ihr Leben nach dem Hl. Benedikt (wir durften das Nachmittagsgeber der Mönche miterleben). Unser Streifzug durch den Klostergarten mit herrlicher Aussicht über die Oderauen, der Besuch des hauseigenen Weinberges schloss sich an. Weiter ging es mit unserem WOMo nach Ratzdorf, dort wo die Neiße in die Oder mündet und die Deutschlands Grenze die Oder verlässt.

Wir verließen den Grenzfluß und fuhren weiter nach Cottbus zum Caravanstellplatz an der Cottbusser Lagune. Abends stellte sich dann heraus, dass dies nicht beste Wahl war, denn Camper aus GB nutzten den Parkplatz um ihre Waren (eine Art Werkzeugwagen) umzuladen bzw. umzupacken. Der Platz war zwar videoüberwacht scheinbar wird das Gewerbe toleriert. Wir werden das Verhalten in unserer Platzbewertung entsprechend berücksichtigen.

Donnerstag: Besichtigung der Cottbuser Altstadt und des Schlosses bzw des Parks Branitz am Rande der Stadt.

Weiterfahrt über die Lausitzer Seenplatte, wo wir zunächst übernachten wollten, es aber dann doch nicht taten, weil die Region auf uns leider nicht einladend gewirkt hat (überall Verbotsschilder, volle bzw. sehr teure oder staubige Stellplätze). So fuhren wir nach Riesa an der Elbe, auf den Stellplatz den wir zu Beginn unserer Reise schon einmal wählten.

Freitag: Es ging weiter nach Leipzig, Zwischenstopp in Strehla, wo wir für unsere nächste Reise einen schönen Stellplatz direkt an der Elbe ausmachten. In Torgau könnten wir dann noch Ver- und Entsorgen (Platz der Jugend) bevor wir in Leipzig das Möbelhaus IKEA unsicher machten ( für unseren Sohn ein spezielles Möbelstück, das es nur hier gab). In Leipzig fuhren wir auf den kostenlosen Parkplatz im Clarapark (2km von der Altstadt), neben der Pferderennbahn und durchquerten die Leipziger Altstadt mit unseren Bikes. Zum Abschluss unserer Tour gingen wir zum Essen in den Auerbachs Keller, dort wo Goethe sich inspirieren ließ und auch Luther verweilte.

Samstag ( 25.7.20): Nach einer unruhigen Nacht unter den Linden (nachts meinten junge Frauen, sie müssten ihre Stimme für “ Deutschland sucht den Superstar“ trainieren) verließen wir den Clarapark und Leipzig gegen 10:00 Uhr und fuhren die ca. 250 km lange Strecke in einem Stück nach Hause durch.

G. & I. on Tour

2015 – Flottillensegeln in den Boddengewässern um Rügen

Nachdem wir 2014 bei einem „Mitsegeltörn“ so gute Erfahrungen an der Ostsee gemacht hatten,  wollten wir als Ehepaar in diesem Jahr selbst eine Segelyacht in diesem Seegebiet chartern, allerdings innerhalb einer Flottille . Einen Flottillentörn in diesem Segelrevier zu finden ist leider gar nicht so einfach. Viele Anbieter gibt es für das Ostseerevier nicht. Wir hatten auf der Bootsmesse nur zwei entdeckt und haben uns dann für das Unternehmen „mediamare“ und einer Bavaria 34, mit dem Namen „Landflucht“, entschieden.

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Der 14-tägige Segeltörn war ab Kröslin in die dänische Inselwelt ausgeschrieben. Aufgrund der Wetterverhältnisse wurde daraus ein Törn in die Boddengewässern um Rügen und Usedom.
Segelrouten in den BoddenUnsere Flottille bestand aus 4 Schiffen und unser erstes Ziel war der Museumshafen in Greifswald. Es war stark bewölkt, doch der Wind war zum Segeln gut geeignet. Wir sind am Morgen von Kröslin aus gestartet, den Seeschifffahrtsstraßen entlang – in den Greifswalder Bodden. Es begann zu regnen und vor der Wieker Holzklappbrücke mussten wir einige Zeit warten. Es war ein Sonntag und Mitte Juli. Da findet das Fischereifest „Gaffelrigg“ statt und die Brücke wird nicht so häufig wie an den anderen Tagen geöffnet. Die Öffnungszeiten der Brücke findet man im Internet.

DSCF4136Wichtig ist, dass die Klappbrücke mittig durchfahren wird, da die Brückenteile nicht senkrecht geöffnet werden. Es bleiben dadurch immer wieder Segler mit ihren Wanten an den Brückenteilen hängen und richten bei ihrem Schiff und an der Brücke großen Schaden an. Auf dem Fluß „Ryck“  fahren wir nach Greifswald (Dauer etwa 45 min). Der Regen ließ endlich nach und in Greifswald legten wir im Päckchen zwischen Traditionsschiffen an. Das Büro des Hafenmeisters war geschlossen  und somit konnten wir das Hafengeld erst am nächsten Morgen bezahlen.  Alle Crewmitglieder der 4 Schiffe, beschlossen abends gemeinsam zum Essen zu gehen, allerdings mussten wir uns dann auf verschiedene Lokale aufteilen.

Marina Neuhof

Unser nächstes Tagesetappenziel war die Marina  Neuhof, so dass wir am darauffolgenden Tag die Brücke in Stralsund zu den Öffnungszeiten  gegen Mittag durchfahren können.  Auf den Weg dorthin quert die Glewitzer Fähre. Die Zufahrt zur Marina erfolgt durch einen schmale, gut betonnte Wasserstraße.2 Master

Neuhof ist ein schöner idyllischer Hafen für einen Zwischenstopp. Allerdings mussten wir den Hafenmeister auch zu den Öffnungszeiten suchen um unserer Gebührenpflicht nachzukommen. Duschmünzen bekommt man allerdings auch im Restaurant und im dahinter gelegenen Kiosk. Dort bekommt man auch frischen Fisch.

Neudorf

Stralsund

Die Brücke in Stralsund erreichten wir eine halbe Stunde vor der Öffnungszeit. Das Warten vor der Brücke war bei den achterlichen Windverhältnissen und dem Andrang nicht unproblematisch. Um dem Kampf um die besten ersten Plätze zu entgehen, stellten wir uns lieber hinten an. Nach dem Festmachen im Hafen nutzten wir die Gelegenheit Stralsund kennenzulernen. Wir gingen zuerst ins Ozeaneum und danach in die Altstadt.

Ozeaneum

Genießt das Bier und Fisch am Kiosk beim Seglerhafen.

Hiddensee

Der Wetterbericht für die bevorstehende Woche sagte Sturm voraus.  Wir wollten den Sturm auf der Insel Hiddensee oder im Jasmunder Bodden abwettern und dann entscheiden wie der Törn weiter gehen kann. Wir verließen Stralsund bei schönstem Sonnenschein – allerdings ohne Wind. Es ging nach Kloster auf die Insel Hiddensee. Der Hafen dort hat ein neues Hafenbecken bekommen und bietet somit Platz für mehr Boote als vorher.Plattbodenschiff

Auch an diesem Tag mussten wir uns streng an die Betonnung der Schifffahrtsstraße halten, da es außerhalb ziemlich flach ist. Wir fuhren der Schifffahrtsstraße zwischen Hiddensee und Rügen entlang. Der Schiffsverkehr ist auf dieser Strecke sehr rege und auch Fähren von und nach Hiddensee benutzen diese. Man sollte sich auf keinen Fall aus dem Fahrwasser drängen lassen, sonst steckt man im Schlick fest.  Die Betonnung ist sehr gut und auch die richtige Abzweigtonne zu finden ist kein Problem.  Vor Kloster sind 2 Untiefen-Tonnen zu beachten. In Kloster lagen wir im Päckchen und das Wetter war sehr schön.DSCF4240

Am Nachmittag nutzten wir die Gelegenheit die Insel zu erkunden. Eine Wanderung zum Dornbusch ist sehr zu empfehlen. Andere gingen zum Baden. Abends kauften wir uns  einen Einweg-Grill auf der Insel und gemeinsam trafen sich alle Flottillenteilnehmer am nahe gelegenen Grillplatz zum Abendessen.

Ralswiek

Nachdem unsere Segelfreunde mit ihrer die SY-Momo aus Hersbruck auch in der Gegend unterwegs waren,  verabredeten wir uns mit ihnen per Funk. 20150724_090440

Wir wollten uns im Jasmunder Bodden in Ralswiek treffen,  um am Abend gemeinsam zu den Störtebeckerfestspielen zu gehen.

Am Folgetag  verließen wir Kloster wieder und dann passierte uns ein Mißgeschick. Als ich die 2.  Untiefentonne in gewohnter Weise mit großen Abstand umfahren wollte,  trieb der  relativ starke Westwind unser Schiff vom Kurs ab und somit in seichte Gewässer in den Sand. Das Schiff stand von einer Sekunde zur anderen, da wir im Schlick stecken blieben und meine Frau saß ziemlich abrupt am Schiffsboden. Zum Glück ist ihr nichts passiert. Über Funk riefen wir unseren Flottillenskipper um Hilfe an, der uns mit seinem Plattbodenschiff wieder freischleppen konnte. Auch das Schiff blieb aufgrund des sandigen Bodens schadensfrei!

Auf dem Weg zum Jasmunder Bodden fährt man wieder betonnte Wasserstraßen entlang.  Zwischendurch setzten wir die Segel um ein wenig das Gefühl zu bekommen, doch noch zu segeln und nicht nur mit Motor unterwegs zu sein. Die Wittower Fähre querte unseren Weg,  Fischernetze liegen aus und Anglern, die wenige Meter von unserem Boot aus im Bodden standen, zogen an uns vorbei. Auch diese Wasserstraße war sehr gut befahren. Endlich bekamen wir im  Jasmunder Bodden wieder den Freiraum zum sportlichen Segeln – leider war dieser Zeitraum aus unserer Sicht viel zu kurz.

Der Hafen in Ralswiek ist schön angelegt – Duschmünzen gibt es beim Hafenmeister. Die Festspiele liegen ungefähr 10 Fußminuten vom Seglerhafen entfernt.  Unsere Segelfreunde von der „Momo“ hatten bereits einen Liegeplatz im Hafen gefunden. Abends gingen wir alle gemeinsam zu den Störtebekker Festspielen. Die Karten konnte man telefonisch zwei Tag vorher bestellen.

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Der angesagte Sturm ließ zum Glück noch auf sich warten, aber er sollte mit Sicherheit eintreffen. Die Wetterberichte aus Frankreich und England meldeten bereits starke Verwüstungen.

Hiddensee

In der Skipperbesprechung fiel die Entscheidung wieder zurück auf die Insel Hiddensee zu fahren. Diese Entscheidung begeisterte meine Frau und mich nicht besonders, da wir ja schon einmal mit diesem flachen Fahrwasser zu kämpfen hatten.

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Die Anfahrt nach Kloster erfolgte ohne Probleme. Dieses Mal lagen wir in einer Box und unsere Segelyacht war gut vertaut, sodass wir gut gewappnet waren den Sturm abzuwettern. Da wir nicht tatenlos auf unserem Schiff sitzen wollten, wanderten wir zum Ort Vitte und am Strand wieder zurück nach Kloster. Abends trafen wir uns wieder zum Grillen und ein Mitsegler begeistere uns mit seinen professionellen Zaubertricks.

Hasu auf Rügen

Am nächsten Tag kam der angemeldete Sturm. Er verlief aber glimpflicher ab, als befürchtet. Segeln wäre aber nicht möglich gewesen, so dass es gut war, hier sicher im Hafen zu liegen. Wir nutzten die Gelegenheit um die Inselkirche und den östlichen Teil der Insel zu erkunden.

Seedorf

Nach 2 Hafentagen verließen wir endgültig die Insel Hiddensee. Der Sturm hatte zwar nachgelassen, aber unser Törnleiter erwartete gemäß Wetterbericht noch 2 weitere Zyklone . Somit war der Alternativplan „rund Rügen“ zu fahren auch fallen gelassen worden. Es ging wieder zurück nach Stralsund.

Allerdings war die Ziegelgrabenbrücke in Stralsund schon das ganze Wochenende defekt gewesen. Ob diese an heutigem Tag – es war Montag – wieder geöffnet werden konnte, stand noch nicht fest, als wir Hiddensee verlassen hatten.Hid-kirche2

Per Funk hatten wir erfahren, dass die Brücke immer noch defekt war und es nicht bekannt war, wann der nächste Brückenhub erfolgen konnte. In Stralsund blieb die Brücke immer noch geschlossen. Wir legten im Hafen an und gingen erst mal ein Fischbrötchen essen. Zurück am Schiff verfolgten wir gespannt Kanal 16.  Endlich kam die erlösende Meldung, dass eine Probeöffnung in 15 Minuten erfolgen sollte, allerdings ohne Garantie, dass es auf funktionieren wird. Große Hektik im Hafen, jeder wollte als erster mit seinem Schiff auslaufen um sich vor der Brücke „anzustellen“. Trotz dem Chaos ging alle gut  – auch die Brücke konnte geöffnet werden und unzählig viele Boote wechselten die Seiten.DSCF4335

Wir steuerten den Greifswalder Bodden an, die Segelbedingungen und Windrichtung sind dieses Mal so gut, dass wir endlich mal  im Fahrwasser für längere Zeit gut segeln können.  Unterwegs machen wir als Etappenziel Seedorf aus. Seedorf, ein Fischernest zwischen Schilf im Norden des Greifswalder Boddens. Leider schläft der Wind unterwegs ein und wir Motoren mal wieder. Die Ansteuerung ist für uns mit einem Tiefgang von 1,95m nicht so einfach. Es gilt, sich nicht nur auf seinen Kartenplotter zu verlassen, sondern auch Blicke in die Seekarten zu werfen. Als Entschädigung verfolgten uns zwei Schweinswaale, die dann am Schilfrand wieder verschwinden. In Seedorf gingen wir wieder gemeinsam in einem Lokal zum Essen.

Usedom

Leider wurde das Wetter wieder schlechter.  Die vorhergesagten Tiefs rollten über den Greifswalder Bodden und bauten mit 6 Bft. eine Welle von etwa 2 m auf.  Nützt alles nichts, da mussten wir durch – bzw. – drüber. Mit gereften Segeln und einer Schräglage jagten wir mit halben Wind von der Fahrwasserausfahrt Seedorf mit sicherer Navigation zur Penestrommündung. Bei Wolgast mussten wir uns wieder etwas die Zeit vertreiben, bis die Brücke geöffnet wurde. Unser Ziel war der Naturhafen Krumin auf Usedom im Achterwasser.

Krummin Hafen

Kurz vor dem Anlegen holten uns die schwarzen Wolken am Himmel ein und regneten sich über uns aus. Auch beim Anlegen piepste unser Tiefenmesser unermüdlich, da es auch hier nicht allzu tief war.  Glücklicherweise blieben wir aber nicht im Schlick stecken. Den Abend verbrachten wir auf dem Schiff bei warmer Suppe und Tee.  In den nächsten beiden Tage wetterten wir das nächste Tief ab und nutzten die Zeit für eine Wanderung nach Zinnowitz und am darauf folgenden Tag für einen Ausflug mit der Usedomer Bäderbahn zu den Badeorten Svinemünde, Heringsdorf und Ahlbeck. Swinemünde EngelsburgUsedomer Strand

Die Ausflüge waren sehr schön, doch einen Segelurlaub hatten wir uns eigentlich etwas anders vorgestellt.

Kröslin

Im Fahrwasser geht es jetzt geht es nur noch zurück zum Heimathafen nach Kröslin. Tanken, Ausladen – Schiffsübergabe. Noch am gleichen Abend machten wir uns etwas enttäuscht von diesem Urlaub auf dem Heimweg.

Marina Kröslin Steg 2
Marina Kröslin Steg 2

Fazit: Die Gegend ist sehr schön. Allerdings zum „freien“ Segeln mit einer Segelyacht, die einen Tiefgang von 1,95m hat,  nicht geeignet. Wer gerne im Fahrwasser fährt, kann sich auch ein Motorboot mieten. Wir werden zum Segeln hierher nur noch mit unserer Conger-Jolle anreisen und uns ein Ferienhaus am Wasser mieten.