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2017 – PanoramaWoMoTour durch die Alpen

Unser Wohnmobil, einen Hymer Tramp SL 568, konnten wir einen Tag früher als geplant abholen.

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Hymer Tramp 568 SL, 7m lang, 2,35m breit und 2,90m hoch

 

Nach dem Einräumen ging es am Freitag Nachmittag los. Wir fuhren bei Sonnenschein in den Sonnenuntergang und erreichten  bei Regenwetter, nachts unser erstes Etappenziel,  den Tegernsee. Auf dem leeren Großparkplatz in Gmund  stellten wir unser Womo verbotener Weise,  wie sich später herausstellte, ab.

Tags darauf, Samstag, 16.9.17, schlenderten wir bei Regenwetter durch den Ort, am Tegernsee entlang und stellten fest, dass der Tegernsee eigentlich auch ein reizvolles Segelrevier sein könnte. TegernseeNachdem wir unseren Proviant vervollständigt hatten (Irene hatte die Butter vergessen) ging es mit der Hoffnung auf  besseres Wetter vingettenfrei über die Alpen. Zunächst am Achensee vorbei, auf der Landstraße 171 nach Innsbruck und dann hinauf, der alten Brennerstraße entlang, auf den Brenner. Regen, Regen und wieder Regen. Kurz vor Matrei war wegen eines Murenabgangs die Brennerstraße gesperrt.  Die Umleitung führte uns über die mautpflichtige Brennerautobahn, an die Österreicher mussten wir nun doch noch 9 € für etwa 30km Autobahn abdrücken. Am Brennerpaß ging der Regen in Schnee über und unser Womo meldete 1 Grad Lufttemperatur und Glatteiswarnung. Unseren ursprünglichen Tourenplan durch die Dolomiten konnten wir vergessen. Die Alpen waren wolkenverhüllt und so fuhren wir auf der Brennerautobahn (12,60 € und 180km) weiter bis die Sonne schien nach Süden. Brixen, Bozen, Gardasee, endlich Sonnenschein, 20 Grad, gegen 1800 Uhr erreichten wir Riva del Garda und auch gleich den Campingplatz Brione.Riva Mit unseren Fahrrädern erkundeten wir sogleich die malerische Altstadt am Nordufer des Sees mit anschließenden Pizzaessen. Riva del Garda ist bei den Seglern international wegen der gleichmäßigen und sportlichen Windverhältnisse sehr beliebt. Dem entsprechend waren die Wahrzeichen der Stadt in den Landesfarben angestrahlt und die Silhouetten der benachbarten Städte spiegelten sich im See, das war für uns noch ein schöner Etappenabschluss.

Sonntag, 17.9.17 – In der Nacht riß uns ein heftiges Gewitter mit Starkregen, der den Campingplatz fast unter Wasser setzte, aus dem Schlaf.  Stellten aber am Morgen fest, dass alles gut ging. Die Sonne kam langsam hervor und löste die Wolken in den Bergen auf. Nach einem guten Frühstück mit frischen italienischen Brötchen ging es mit unserem Womo an Westseite des Gardasees mit herrlichen Ausblicken entlang. Die historische Straße an der in Steilwand war eng, in den Felsen gehauen und mit vielen Tunneln versehen. Den italienischen Fahrstil wollten wir uns nicht angewöhnen, bei uns ging es nicht so rasant voran, so dass uns immer mal wieder ein Hubkonzert von hinten einholte. Na ja, an möglichen Parkbuchten ließen wir die eiligen Italiener vorbeiziehen, denn ein Überholen war auf dieser engen Bergstraße nicht möglich. Durch die malerische Ortschaft Limone, Gargnano, Salo erreichten wir nach etwa 3 Stunden Fahrt die Stadt Desenzano und dort einen schönen Stellplatz zwischen Olivenbämen in einer Gärtnerei (www.gardaagricamper.it).
Den Platz fanden wir über die Handyapp: Stellplatzradar von proMobil.
Nach einem kurzen Kaffeeplausch mit unseren deutschen Stellplatznachbarn ging es mit unseren Fahrrädern auf die Halbinsel Sirmione. Sirmione ist verkehrsfrei, wir mussten unsere Fahrräder vor der  Altstadt abstellen. Zu Fuß besichigten wir, neben der Stadt, die Überreste einer römischen Villa, die seit Jahrhunderten als Grotten des Catull (Grotte di Catullo) bekannt ist und erlebten, wie sich Italiener am Strand des Sees in das schwefelhaltige Wasser legten (In der Nähe der Halbinsel Sirmione gibt es schwefel- und jodhaltige Heilwasserquellen am Grund des Gardasees).
SirmioneDen Abend ließen wir mit Penne, Bolognese, gemischtem Salat und einem Glas Rotwein ausklingen (diesmal vom Restaurant a la Mama).
Montag, 18.9.17 – Nach einer mit Gewitter durchsetzten Nacht starteten wir einen Tag des Fahrrads. Unser Womo ließen wir in der Gärtnerei unter den Olivenbämen zurück. Es ging auf Radwegen ca. 15 km nach Peschiera del Garda. PescheraDie Strecke fuhren wir in gut 50 min, besichtigten die Festungsanlage, die Altstadt radelten zu einem der kleinen Häfen, tranken einen Cappuccino und danach ging es ein Stück am Strand zurück zu unserem Stellplatz. Nach einer Espressopause am Womo ging es nochmal mit dem FaDesenzanohrrad los in das ca. 5 km entfernte Desenzano del Garda der größten Stadt am Gardasee. Auch diese Stadt hat historische Wurzeln. Sie war zu Römers Zeiten der Ausganspunkt für den Materialtransport nach Norden. Mit einer interessanten Unterhaltung (Fam. Angelika Brenner: www.atelier-angelika-brenner.de) und einem Abendessen a la Mama schlossen wir den Tag im Süden des Gardasees ab. Die Wettervorhersagen im Internet zeigten nämlich ab Mittwoch in den Dolomiten Sonnenschein an.

Dienstag, 19.9.17 – Regen, Regen und wieder Regen. Die ganze Nacht hatte es schon geregnet. Wir packten mal wieder unsere 7 Sachen, entsorgtgen unser Grauwasser, tankten Wasser und fuhren gen Westen. Der Regen ließ nach und hörte auf. Über den Lago de Idro (Spaziergang und Mittagspause, der See machte auf uns eher einen verlassenen Eindruck) und den Lago Ledro erreichten wir nach einer abenteuerlichen Berg- und Talfahrt wieder Riva del Garda. Auf dem Weg dorthin mussten wir einmal zurücksetzen, weil uns ein LKW im Gegenverkehr im Weg stand. Unser Etappenziel heute war der Caldonazzosee.Cadonazzo Den Camingplatz Mario Village, direkt am See      erreichten wir mautfrei über Trento um 17:00 Uhr. Es war noch Zeit für einen Spaziergang, bevor wir unsere Nürnberger Bratwürste auf unserem Gasgrill vor dem Womo zubereiteten. Ein Abendrot in den Wolken kündigte für die nächsten Tage besseres Wetter an. Ob wir die Dolomiten doch noch im Sonnenschein sehen können?

Mittwoch, 20.9.17 – Sonnenschein begrüßte uns am Morgen. Wir ließen den Tag langsam angehen, es war ja unser Erholungsurlaub. Den sehr schönen und sauberen Campingplatz verließen wir gegen 10:30 Uhr. Wir wollten uns den Dolomiten von Süden nähern. Zunächst fuhren wir auf der gut ausgebauten Kraftfahrstraße 47 Richtung Padova, bis wir nach einer halben Stunde Fahrzeit auf die schmälere Straße Nr. 50 nach Norden abbogen. Die Straße führte uns serpentinenartig hinauf auf 1970m, auf den Rollepaß.

Der Einstieg in das Dolomitenmassiv war geschafft. Zum Glück war der Verkehr gering. Unser Etappenziel an diesem Tag war der Campingplatz Marmolada am Fuße des gleichnamigen Berges und an der Dolomitenstraße gelegen. Wir kamen so rechtzeitig an, dass wir noch eine 1stündige Wanderung im Tal (Val di Fassa) machen konnten. Die Bergespitzen ringsum waren weiß, es hatte ja die Tage zuvor in dieser Höhe geschneit. Schon beeindruckend  die 2- und 3-Tausender (Rosengarten, Brunec, Biz Boe, Langkofel, Kesselkogel, um nur ein paar der Berggipfel zu nennen). Aber, es war kalt. Unsere Heizung im Womo lief auf Hochtouren. Ich wollte nicht wissen, wie es unseren englischen Zeltnachbarn ergeht. Wir jedenfalls versüßten uns den Abend mit Zitronentee.

 

Donnerstag, 21.9.17 – Heute Nacht hat es tatsächlich gefroren.Unser Womo war mit Rauhreif bedeckt. Als die Sonne gegen 9 Uhr über die Berge kam wurde es im Licht der Sonne schnell wärmer. Unser Etappenziel Misurina lag nur etwa 80 km weiter nordöstlich, am Fusse der Drei Zinnen. Wir benötigten aber ca. 4h dafür, haben 3 Pässe erklommen (Pass Pordio, Passo di Falzarego, Passo Tre Croci) und eine Stadt gequert (Cortina d’Ampezzo). Die Fahrt durch die Dolomiten war spektakulär (Serpentinen rauf und runter, Gegenverkehr mit vielen Bussen, Lkw, Autos, Motorrädern und Fahrrädern, einmal musste an einer Engstelle in Cernadol zurücksetzen).

Die Aussichten auf die verschneiten Berggipfel und saftig grünen Bergtäler waren grandios.

Gegen 16:00 Uhr erreichten wir unseren Stellplatz am Misurinasee auf 1750m Höhe. Direkt vor uns die 3 Zinnen ein beeindruckender Anblick. Hier übernachteten wir. Die Stellplatzgebühren mussten mit 1 und 2 Euromünzen am Münzautomaten bezahlt werden. Das Wechseln war glücklicher Weise an einem anderen Automaten möglich. Nach der Fahrt machten wir noch einen Nordic Walk in den Ort und um den See. Abends gab es ein Reisgericht mit Salat ala Mama.

Freitag, 22.9.17 – Die Hupe eines Lkw hat uns um 07:30 aus dem Schlaf geholt.  Heute erlebten wir den Höhepunkt unserer Reise, eine Umrundung der 3-Zinnen zu Fuß auf etwa 2500m. Nach dem Frühstück ging es mit dem Linienbus 444 von unserem Stellplatz aus über eine Mautstraße zur Auronzohütte. Von dort aus stiegen wir in den Höhenweg 101 ein, der uns uns zur 3-Zinnenhütte führte. Von der Hütte ging es weiter auf dem Bergweg 105 um die 3-Zinnen herum zurück zur Aronzohütte. DolomitenwanderungDer Weg war größten Teil mit Schnee und Eis bedeckt, ziemlich steinig rutschig und teilweise steil. Von einer leichten Wanderung, wie es der Reiseführer beschreibt, können wir nicht berichten. Dafür waren die Aussichten auf die Bergwelt der Dolomiten grandios. Die teils exponierte 4 h -Anstrengung hat sich gelohnt.  Unser Womo erreichten wir wieder gegen 15:30 Uhr. Zeit die Zelte zu packen und noch ins Pustatal nach Bruneck zu fahren. Vom Übernachtungplatz hinterm Bahnhof in Bruneck (die Franken waren hier mal wieder unter sich) unternahmen wir noch eine Stadtrundfahrt mit unseren Rädern und gingen zum Abendessen ins Brauhaus Forstbräu.

Samstag, 23.9.17 – Nach einem guten Frühstück mit Brunecker Bäckerbrötchen setzten wir unsere Reise fort. Von Pustertal ging es ins Gardatal und über das Grödener Joch (2121 m) ins Grödener Tal. Bei St. Ulrich sind wir nach Kastelruth (bekannt durch die Kastelruther Spatzen) angebogen. Unser Etappenziel war der Campingplatz zur Seiser Alm. Wir konnten uns einen Stellplatz mit herrlichem Ausbilck über das Seisertal und zur Stadt Seis am Schlern aussuchen. Nach einer Vesperpause wanderten wir mit unseren Stöcken oberhalb des Tales auf einen Cappuccino nach Seis.SeiserA,lm Den Abend verbrachten wir in unserem Womo. Die Jalousien blieben noch lange offen.

Sonntag, 24.9.17 – Wir setzten unsere Alpenpässe-Tour fort, allerdings auf der anderen Seite der Brennerautobahn. Nach dem Frühstück verließen wir den Stellplatz beim Campingplatz Seiser Alm und fuhren hinab in das Eisacktal, in dem auch die Brennerautobahn verläuft. Bei Bozen ging es 2-spurig bis Meran und im Anschluß über das Vingschgau auf den Ofenpass. In Schlanders legten wir dazu einen Zwischenstopp ein. Hier entdeckten wir einen günstigen Stellplatz  und überlegten, ob wir nicht in Schlanders übernachten sollten. SchlandersNach der Stadtbesichtigung fuhren aber dann weiter, obwohl wir mit Wohnmobilisten aus Nürnberg und Regensburg in Gespräch kamen. Der Tag war einfach noch zu jung. Wir folgten auf unserer Fahrt den Wegweisern zum Reschenpass, bis wir Richtung Glurns abbiegen konnten. Da passierte es. Die Durchfahrtsstrasse führt durch die sehenswerte Altstadt, Durchfahrtshöhenbeschränkung 2, 80m. Was nun? Unser WoMo ist 2, 90m hoch. Zum Glück fand Irene einen Alternativweg im Strassenatlas der Glurns umging. Wir fuhren zurück und über Mals und Latsch auf die Staatsstraße 41. Die engen Straßenverhältnisse durch die altertümlichen Ortschaften waren wir ja schon gewohnt. In Taufers passierten wir Grenze zur Schweiz, der Grenzer ließ uns ungehindert einreisen. Die Auffahrt auf den Ofenpass (2149m) war sehr beeindruckend, die Sonne schien und wir konnten weit zurück ins Vinschgau sehen und direkt vor uns die leicht beschneiten Berggipfel der Ötztaler Alpen bewundern. Wir stellten fest, dass  die Gebirgsformationen hier weicher erscheinen als die der schrofferen Dolmiten. OfenpassEs war 16:30 Uhr, wir wollten ja noch weiter. Den Flüelapass (2383m) wollten wir noch schaffen, nicht dass es in der Nacht noch schneit und der Pass gesperrt wird. Aber leider versagte unser Navi. Es lotste uns nicht hinauf auf den Pass, sondern direkt zur Autoverladung in der Ortschaft Susch auf einer Strasse ohne Wendemöglichkeit und auf einmal standen wir mit unserem Gefährt vor dem Kassenhäuschen der Bahn, hinter uns weitere Fahrzeuge. Obwohl unser Navi uns jetzt aufforderte zu wenden sah ich keine andere Möglichkeit mehr als das Angebot der Schweizer Eisenbahn zu nutzen. Die Fahrt auf die Wagons des Verladezuges forderte uns erneut heraus, weil unser WoMo hinten breiter war als ein gewöhnlicher Transporter. Das war cm-Arbeit. Die Fahrt auf dem Zug war eine Geisterbahnfahrt – stockdunkel -rasante Geschwindigkeit und ein Geschaukel unheimlich! Schade, wir wären den Flüelapass gerne noch gefahren. Weiter ging es durch teilweise sehr enge Ortschaften, an vielen Weinbergen vorbei. Wir übernachteten auf einem Parkplatz vor einem Freizeitgelände am Heidibrunnen in Maienfeld in Graubünden, Schweiz, der literarischen Heimat von Heidi, kostenlos. HeididorfHier waren wir nicht die einzigen – weitere Wohnmobilisten  aus der Schweiz standen schon vor uns da. Im Radio verfolgten wir die Bundestagswahlen in Deutschland – worüber die schweizerischen Radiosender in einer Sondersendung erstaunlich viel berichteten. Die Nacht war sehr ruhig.

Montag, 25.9.17 – Den Bodensee wollten wir heute unbedingt mautfrei erreichen. Zunächst ging es dazu wieder bergauf, eigentlich auf einer Bundesstraße. In Luzisteig führte diese Straße ohne Vorwahrnung durch zwei Burgtore einer Festungsanlage, welche die Fahrbahn in der Höhe (3,10m) und in der Breite (3m) begrenzten. Mit langsamer Fahrt kamen wir in die beeindruckende Festungsanlage hinein und wieder heraus.  Es ging bergab in das Rheintal, über die Grenze nach Lichtenstein, durch Vaduz hindurch und bei Feldkirch nach Österreich – Euroland! Unser Diesel ging zur Neige, an der ersten günstigen Tankstelle mussten wir tanken (1, 04€/l). Nach der langen Fahrt legten wir einen Zwischenstopp in Hohenems ein (dort gibt es ein jüdisches Museum und ein Sägemühlenmuseum) . Käfer
Den überschaubaren Ort erkundeten wir mit unseren Fahrrädern. Gegen 13 Uhr kamen wir über Bregenz in Lindau wieder in Deutschland an. Den zentrumsnahen Stellplatz in Lindau verließen wir wieder, weil die für uns dringend erforderliche Entsorgungsstation defekt war. Wir steuerten deshalb Meersburg am Bodensee an. Den Stellplatz kannten wir von einer früheren Reise. Am Nachmittag radelten wir mit unseren Rädern am Bodensee Richtung Uhldingen entlang, vorbei an den dortigen Pfahlbauten genossen wir  die Herbstsonne und die Ausblicke auf den See. Bei einer Heckenwirtschaft kehrten wir spontan ein zu einem Suser (junger Traubenmost) ein und unser Abendessen genossen wir beim Postwirt an der Seepromenade in Meersburg.

Dienstag, 26.9.17 – Von Meersburg aus ging es in den Schwarzwald. Nicht auf direktem Wege, sondern über Waldshut-Tiengen, Maulburg, Bad Säckingen über das Wehratal nach Todtmoos, St. Blasien bis an den Schluchsee auf 930m Höhe. Auf einem schönen Stellplatz in der gleichnahmigen Stadt übernachteten wir in der ersten Reihe in unserem WoMo. Zuvor noch eine obligatorischer Stadtrundgang und ein Spaziergang mit Verweilen am 7, 5km langen und 1, 5km breiten Schwarzwaldstausee.

Mittwoch, 27.9.17 – Der Himmel war bedeckt als wir aufbrachen. Wir fuhren weiter an den Titisee, den sollte man nicht auslassen, wenn man im Schwarzwald unterwegs ist. Im Ort fanden wir in Schwimmbadnähe einen kostenlosen WoMo-Parkplatz, nahmen unsere Fahrräder und fuhren durch die Stadt zum See. TitiseeEs waren viele englischsprachigen Touris unterwegs, wir mit unseren Rädern mittendrin. Der Ort und der See waren eines unserer beliebten Urlaubsziele mit unseren Kindern  vor ca. 15 Jahren und ist uns deswegen nicht unbekannt. Nach dem Zwischenstopp auf einen Kaffee am See ging es weiter über die schwäbische Alb zum Carthagohersteller in Aulendorf und anschließend nach Bad Schussenried (ca. 8000 Einwohner) zu einem kostenlosen Stellplatz mitten in der Stadt, direkt an der Brauerei des gleichnamigen Bieres. Wir ergatterten um 17:00 Uhr den letzten freien Stellplatz. Nach einem kurzen Plausch mit Wohnmobilisten aus dem Niederrhein starteten wir unsere obligatorische Stadtbesichtigung zu Fuß, denn wir waren ja bereits mitten in der Kleinstadt. Zu guter Letzt gingen wir im Gasthaus Klosterhof zum Essen, es war ja unser letzter Abend unterwegs.

Donnerstag, 28.9.17 – Über Bad Waldsee, Biberach, Ulm fuhren wr nach einem entspannten Frühstück mit frischen Schussenrieder Brötchen wieder nach Hause. Um 17:00 Uhr kamen wir wohlbehalten zu Hause an. Eine erlebnisreiche Wohnmobiltour mit einem Hymer ging schon wieder so schnell vorbei. Es war nicht unsere letzte, so Gott will.

WoMoRoute 2017

I & G Engelhardt

2017 – Wandern mit unserer Congerjolle

Mit bis zu  5 Congerjollen und 11 Congerseglern ging es auch in diesen Sommer wieder darum, Nachbarreviere mit unseren Congerjollen seglerisch zu erkunden.


BROMBACHSEE – diesmal von Enderndorf aus

Sonntag, 20. August 2017, die Vorhersage für den Brombachsee –  laut unserer Wetter-App – starke Bewölkung – etwas Regen und nachmittags ab 14:00 Uhr Gewitter und Starkregen.

Wir starteten wieder gegen 0900 Uhr und fuhren, diesmal mit nur 3 Congerjollen-Gespannen zur Abwechslung nach Enderndorf und diesmal nicht nach Ramsberg. Die Fahrtzeit betrug von Happurg aus gut eine Stunde. 3737294_enderndorf-4 (2)

In Enderndorf hatten wir vor der Sliprampe genug Platz zum Auftakeln. Alleine auf die Fahrradfahrer, die mit rasanten Geschwindigkeiten (viele E-Bikes) den Takelplatz querten, mussten wir acht geben. Brombachsee 4

Die Doppelsliprampe ist öffentlich und kostenfrei zu benutzen. Für den Autoparkplatz zahlten wir 4 € für den Tag an Parkgebühren. Ein nettes Wort zum Hafenmeister, der uns aus der Ferne beobachtete und danach ging los.Bromachsee 3

Der Wind bließ schwach, und die Bewölkung nahm immer mehr zu – war das etwa die Ruhe vor dem Sturm? In der Ferne war Donnergrollen zu hören und am Horizont baute sich eine Cumulusnimbus-Wolke auf. Brombachsee 6

Als dann die ersten Regentropfen vielen,  verließen wir den See. Die Boote wurden am Steg festgezurrt und mit der Brotzeit in der Hand ging es zu einem der freien Picknick-Tische an der Uferpromenade von Enderndorf.Brombachsee1

Das Gewitter zog in der Ferne vorbei –  Gott sei Dank. Keiner von uns wurde naß und wir starteten zu einem zweiten Segelanlauf.

Kurs Ramsberg und dann Kurs Absberg, Seespitze und wieder nach Enderndorf.Brombachsee 5

Wir erlebten noch einen angenehmen Segeltag, bei mäßigem drehenden Wind aus West, bis Nordwest Insgesamt legten wir an diesem Sonntag etwa eine Segelstrecke von 13 km durchs Wasser zurück.

Mit einem gemeinsamen Abendessen auf der Terrasse beim Gasthaus zu Hochreiter – in der Nähe des Seglerhafens – beschlossen wir den CongerWanderFlottillen-Sonntag am Brombachsee.

Bromachsee 2

Für uns ist die Segelsaison 2017 damit leider schon beendet, da wir demnächst zu unserm Wohnmobil-Urlaub aufbrechen.  Wir können wieder auf tolle und erlebnisreiche Conger-Segeltage in 2017 in einer guten Seglergemeinschaft zurückblicken. Danke allen, die mit uns auf „Wanderschaft“ gegangen sind und auf verschiedenen Seen mit uns gesegelt sind.

I&G Engelhardt


BRÜCKELSEE – in der Oberpfalz am 13. August

Der Wetterbericht spannte uns auf die Folter. Die Wettervorhersage war nicht eindeutig, bis kurz vor der Abfahrt waren wir unschlüssig ob wir das Risiko eines Regentages in der Oberpfalz eingehen sollten.

Nach dem Motto „es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung“ gingen wir das Risiko ein und starteten mit der Wanderflottille und drei Gespannen (die Congerjollen „la scandola“, „Frankenschaukel“ und „Peter Bauer“) um 0915 Uhr von Happurg aus.  Den Brückelsee erreichten wir gegen 1030 Uhr. Vertreter der  Regensburger Segelsportgemeinschaft und eine weitere, zu unserem Sgelclub gehörenden Flottillen-Teilnehmer-Crew (Karin, Dieter und Max) mit ihrer Congerjolle „Pummel“ erwarteten uns schon auf dem Clubgelände des SGR e.V. Wir takelten unsere Boote  auf und betrachteten währenddessen immer wieder den noch grauen Himmel. Wird es regnen oder aushalten?

Brückelsee

Die Sonne kam aus den Wolken hervor und wir slipten unsere Boote. Endlich ging es aufs Wasser,“ juhu“, wir konnten wieder segeln.

Der Wind blies schwach aus nordwestlichen Richtungen. Es reichte dennoch, den See der Länge nach, auf Vorwindkurs zu queren. Der See ist von Wald umgeben, wir sahen Baumstümpfe im Wasser stehen und es ist ratsam, genügend Abstand von diesen zu halten. Anlanden sollte man deshalb  nur dort, wo Stege am Ufer sichtbar sind (da gibt es einige Rastplätze). Richtig urig, fast wie in Schwedens Schären. Die geflutete Braukohlegrube gleicht von oben gesehen einem Eichenblatt, und so segelten wir in eine Bucht mit Bojen, machten im Päckchen daran fest und genossen die Ruhe für eine Plausch in der Vesperpause.
Innerhalb von 60 min kreuzten wir bei mäßigem Wind dem Ausgangshafen entgegen. Beim Abtakeln erwischte uns dann doch noch ein kurzer Regenguss, aber als Segler hat man ja meistens die richtige Kleidung dabei. Unterwegs ging es gemeinsam zum Abendessen – allerdings erst in Fürnried – da es nicht ganz einfach ist mit 4 Hängergespannen einen Parkplatz vor einem Gasthaus zu finden – und somit ließen  den erlebnisreichen  Tag ausklingen.

Route Brückelsee
Unsere Segelroute am Brückelsee, 7,5 km

Das wir als auswärtige Segler auf dem Brückelsee segeln durften war leider nicht selbstverständlich. Es war der SGR e.V. zu verdanken.
Die beiden Nachbarvereine haben unsere Segelsportleidenschaft und unser Vorhaben leider rigoros blockiert, d.h. diese wollten nicht, dass wir ihr Clubgelände nutzen um unsere Boote slipen zu können.  Schade, dass wir von Mitgliedern, die wie wir im  Deutschen Seglerverband sind, solche Ablehnung erfahren mussten. Für uns war und ist das nicht verständlich und aus unserer Sicht kein seemännisches Verhalten!

I&G Engelhardt


ROTHSEE – CongerZweierFlottille – am 30. Juli

Diesmal waren wir mit einer weiteren Crew unterwegs. Sonne und etwas Wind waren angesagt. Nachmittags sollte es Gewitter mit heftigen Sturmböen geben – laut Wettervorhersage!

Wir starteten von Hersbruck aus bereits um 0900 Uhr und trafen uns um 0940 Uhr am Rothsee, im Seezentrum Heuberg mit unseren Segelfreunden .  Auf der Takelwiese hatten wir genügend Platz zum Aufbauen unserer Congerjollen. Irene und ich benötigen 38 Minuten Zeit dafür.

Die Slipanlage eignet sich am Rothsee besonder gut zum Slippen – nicht allzu steil und mit Schwimmsteg. Das Schiff bekamen wir somit trocknenen Fusses ins Wasser.  Auto und Trailer konnten wir, nach Lösen eines Parktickets (3 €), auf der Takelwiese stehen lassen.

Zu Beginn unseres Segeltages ließ der Wind noch auf sich warten. Nach der ersten Überquerung des Sees von Süd nach Nord änderte sich das aber.

Der Wind kam zunehmend aus Süd-Süd-West und nahm insbesondere in den Böen zu. Wir schätzten 3-4 Bft. Man musste auf der Hut sein und das Groß auch manchmal fieren. Unsere Mitsegler kamen mit ihrer Leichwindgenua gut zurecht, nahmen aber am Ende des Tages das Groß herunter. Mit einer Segelpause an einer Boje im See und danach im Strandkaffee versüßten wir uns den Segeltag.

Nachmittags türmten sich am Horizont zunehmend Gewitterwolken auf, so dass wir kurz nach 1500 Uhr beschlossen, an Land zu gehen und ohne Hektik unsere Schiffe abzuriggen und transportfähig einzupacken. Das gelang uns auch!  Auf der Fahrt nach Hause umfuhren wir einen Stau und hinter uns grollte der Donner, somit ließen wir das Gewitter hinter uns.

Das Revier Rothsee war einfach wieder schön. Was uns hier immer sehr gefällt, ist die Slipmöglichkeit im Zusammenspiel mit der Takelwiese und den Einrichtungen , die man eben so benötigt (Strandkaffee/ -Imbiß sowie Toiletteneinrichtungen). Allerdings haben wir festgestellt, dass zunehmend mehr Standup-Paddler mit ihren Bords auf dem See unterwegs sind. Teilweise treten diese in Gruppen auf, was die Frage nach der Vorfahrt spannend macht. Auch hier gilt die Devise – gegenseitige Rücksichtnahme ist notwendig. Die Auswertung unseres GPS-Loggers ergab eine Segelstrecke von  ca. 17 km in etwa 4h (ohne Pause).

Segelroute Rothsee

I&G Engelhardt


CHIEMSEE – CongerWanderFlottille – Wochenende im Juli 

Mit dem Chiemsee lag unser erstes Revier allerdings etwas weiter weg. Am Freitag, den 14.7.17 ging es los. Ein Wochenende am Chiemsee. Die Unterkunft (Gästehaus Heistracher) und 5 Liegeplätze für unsere Schiffe (Gemeindehafen Breitbrunn) buchten wir bereits im Januar.

Wir starten am Rasthof in Feucht
Wir starten am Rasthof in Feucht

Vom Treffpunkt, Rasthof Feucht, fuhren wir mit Anhängergeschwindigkeit, zwei Autobahnstaus hinter uns lassend und einem Zwischenstopp in Vatersetten bei München direkt nach Breitbrunn am Chiemsee. Den Hafenmeister kontaktierten wir während der Fahrt per SMS, um ihm mitzuteilen, dass wir etwas später eintreffen werden. Gegen 14:30 Uhr kamen wir in Breitbrunn am Gemeindehafen an. Eine schwarze Wolkenfront am Himmel hinderte uns nicht, unsere Jollen aufzuriggen. Doch es kam, wie es kommen musste, ein heftiger Regenguss prasselte auf uns nieder und wir flüchteten in unsere Autos.

Unser Congerjolle wird hinten an 2 Pfälen und vorne am Steg festgemacht
Unser Congerjolle wird hinten an 2 Pfälen und vorne am Steg festgemacht

Der Regen ließ nach und wir konnten mit dem Aufbau der Boote fortfahren. Der Hafenmeister kam und wies uns Wasserliegeplätze für unsere Jollen zu.

Wir slippten unser Schiffe und paddelten die kurze Strecke zu den Wasserliegeplätzen. Es war bereits 17:30 Uhr als wir unsere Quartiere in Gstadt bezogen. Den Abend verbrachten wir beim gemeinsamen Abendessen beim Restaurant Inselblick.

Blick auf die Fraueninsel
Blick auf die Fraueninsel
Ein Teil der CongerWanderflottillengruppe beim Inselblick
Ein Teil der CongerWanderflottillengruppe beim Inselblick

In  der Diskussion nach dem Essen, stellte sich heraus, dass wir vergessen hatten, unsere Lenzklappen am Schiff zu öffnen, was insbesondere bei Regenwetter und vor allem bei einem Wasserliegeplatz empfehlenswert ist. In der Nacht zogen noch weitere starke Gewitterschauer über uns hinweg. Und der Gedanke, dass das Schiff voll Wasser laufen könnte, ließ mich nicht mehr los.

Um 05:30 Uhr machte ich (Günther) mich mit dem Auto auf den Weg, um nach den Schiffen zu schauen und um die Lenzklappen zu öffnen. Gut 10 cm Wasser befanden sich bereits  im Schiff. Der morgentliche Ausflug war also doch nicht umsonst. Beim späteren Treffen am Hafen stellte sich heraus, dass wir mit unseren Befürchtungen nicht die einzigen waren. Allerdings war unser Mitsegler bereits nachts um 02:00 Uhr bei Gewitter und Regengüssen unterwegs zu seinem Boot um die Lenzklappen zu öffnen! Es ging ja alles gut, wir legten die Boote trocken und jeder machte sein Schiff startklar. Das Wetter war alles andere als sommerlich. Graue Wolken bedeckten den Himmel und die Temperaturen waren mit 14 Grad eher herbstlich. Ein frischer Wind wehte um unsere Nasen. Um 10:30 Uhr liefen die ersten Boote aus. Gut gerüstet mit Ölzeug und Schwimmwesten begannen wir das Revier Chiemsee zu erkunden. Bei anfänglich leichtem Regen und Wind aus Nord-West kamen wir flott vorran. Den Ausflugsdampfern ausweichend, ging es Richtung Osten, vor dem Wind an Gstadt vorbei, im grossen Bogen um die Fraueninsel herum, bis wir um 1300 Uhr, nach etwa 5 Seemeilen, am Seglersteg der Insel festmachten.

Auf der Fraueninsel
Auf der Fraueninsel

Wir bummelten um die malerische Insel und trafen uns mit Flottillenteilnehmern im KaiserGarten zum Imbiss. Die Wolkenlücken wurden immer größer, die Sonne kam durch und wir nutzten die anhaltende Windstärke von 3 – 4 Bft für eine seglerische Umrundung der Herreninsel. An der Krautinsel vorbei , ging es hart am Wind Richtung Süd-West auf ein Regattafeld nahe der Autobahn zu. Mehrere Wenden waren für die Umrundung erforderlich. Zwei weitere Conger aus unsere Gruppe hatten die gleiche Idee, wir waren stets in Sichtweite und trafen uns auf unserem Kurs immer mal wieder.  Ein Anlegen an der Herreninsel ist, wegen des Schilfs und das damit verbundenen Naturschutzgebietes, leider nicht möglich. Gegen 1700 Uhr erreichten wir, nach weiteren 7 Seemeilen, wieder unsere Ausgangsbasis, den Gemeindehafen Breibrunn. Den herrlichen Segeltag beschlossen wir mit einem Anlegeschluck gemäß nach altem Seemannsbrauch.  Beim gemeinsamen Abendessen,  im Gasthaus zur Post in Breitbrunn (Tische waren für unsere Seglergruppe reserviert), tauschten wir unsere Tagestörnerfahrungen aus.

Der Sonntag war sonnig, warm, jedoch nahezu windstill. DSCF6538Von 1000 Uhr bis 1400 Uhr versuchten wir mehr oder weniger Thermik einzufangen. An der Nordspitze der Herreninsel (Hl. Kreuz Kapelle) machten wir an einem privaten idyllischen Biergartensteg fest. Der Biergarten war leider geschlossen  und so beschlossen wir unseren obligatorischen Mittagskaffee im Gemeindehafen Breitbrunn eizunehmen. Gegen 1700 Uhr traten wir unsere Heimreise an. Der Verkehr war gut und wir konnten mit einem Zwischenstopp staufrei unser zu Hause gegen 2100 Uhr erreichen.

Mit einer max. Geschwindigkeit von 5 kn segelten wir etwa 16 sm.
Mit einer max. Geschwindigkeit von 5 kn segelten wir etwa 16 sm.

Der Chiemsee ist immer wieder ein Reise wert. Segeln mit Alpenpanorama und bayerischem Flair, das hat schon was.
5 Congerjollen, 11 aktive Segler und 4 Begleitpersonen werden das Wochenende in guter seemännischer Gemeinschaft sicher nicht so schnell vergessen:

Danke an alle Mitsegler und allen die das Wochenende mit ermöglicht haben.

I&G Engelhardt