2017 – Wandern mit unserer Congerjolle

Mit bis zu  5 Congerjollen und 11 Congerseglern ging es auch in diesen Sommer wieder darum, Nachbarreviere mit unseren Congerjollen seglerisch zu erkunden.


BROMBACHSEE – diesmal von Enderndorf aus

Sonntag, 20. August 2017, die Vorhersage für den Brombachsee –  laut unserer Wetter-App – starke Bewölkung – etwas Regen und nachmittags ab 14:00 Uhr Gewitter und Starkregen.

Wir starteten wieder gegen 0900 Uhr und fuhren, diesmal mit nur 3 Congerjollen-Gespannen zur Abwechslung nach Enderndorf und diesmal nicht nach Ramsberg. Die Fahrtzeit betrug von Happurg aus gut eine Stunde. 3737294_enderndorf-4 (2)

In Enderndorf hatten wir vor der Sliprampe genug Platz zum Auftakeln. Alleine auf die Fahrradfahrer, die mit rasanten Geschwindigkeiten (viele E-Bikes) den Takelplatz querten, mussten wir acht geben. Brombachsee 4

Die Doppelsliprampe ist öffentlich und kostenfrei zu benutzen. Für den Autoparkplatz zahlten wir 4 € für den Tag an Parkgebühren. Ein nettes Wort zum Hafenmeister, der uns aus der Ferne beobachtete und danach ging los.Bromachsee 3

Der Wind bließ schwach, und die Bewölkung nahm immer mehr zu – war das etwa die Ruhe vor dem Sturm? In der Ferne war Donnergrollen zu hören und am Horizont baute sich eine Cumulusnimbus-Wolke auf. Brombachsee 6

Als dann die ersten Regentropfen vielen,  verließen wir den See. Die Boote wurden am Steg festgezurrt und mit der Brotzeit in der Hand ging es zu einem der freien Picknick-Tische an der Uferpromenade von Enderndorf.Brombachsee1

Das Gewitter zog in der Ferne vorbei –  Gott sei Dank. Keiner von uns wurde naß und wir starteten zu einem zweiten Segelanlauf.

Kurs Ramsberg und dann Kurs Absberg, Seespitze und wieder nach Enderndorf.Brombachsee 5

Wir erlebten noch einen angenehmen Segeltag, bei mäßigem drehenden Wind aus West, bis Nordwest Insgesamt legten wir an diesem Sonntag etwa eine Segelstrecke von 13 km durchs Wasser zurück.

Mit einem gemeinsamen Abendessen auf der Terrasse beim Gasthaus zu Hochreiter – in der Nähe des Seglerhafens – beschlossen wir den CongerWanderFlottillen-Sonntag am Brombachsee.

Bromachsee 2

Für uns ist die Segelsaison 2017 damit leider schon beendet, da wir demnächst zu unserm Wohnmobil-Urlaub aufbrechen.  Wir können wieder auf tolle und erlebnisreiche Conger-Segeltage in 2017 in einer guten Seglergemeinschaft zurückblicken. Danke allen, die mit uns auf „Wanderschaft“ gegangen sind und auf verschiedenen Seen mit uns gesegelt sind.

I&G Engelhardt


BRÜCKELSEE – in der Oberpfalz am 13. August

Der Wetterbericht spannte uns auf die Folter. Die Wettervorhersage war nicht eindeutig, bis kurz vor der Abfahrt waren wir unschlüssig ob wir das Risiko eines Regentages in der Oberpfalz eingehen sollten.

Nach dem Motto „es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung“ gingen wir das Risiko ein und starteten mit der Wanderflottille und drei Gespannen (die Congerjollen „la scandola“, „Frankenschaukel“ und „Peter Bauer“) um 0915 Uhr von Happurg aus.  Den Brückelsee erreichten wir gegen 1030 Uhr. Vertreter der  Regensburger Segelsportgemeinschaft und eine weitere, zu unserem Sgelclub gehörenden Flottillen-Teilnehmer-Crew (Karin, Dieter und Max) mit ihrer Congerjolle „Pummel“ erwarteten uns schon auf dem Clubgelände des SGR e.V. Wir takelten unsere Boote  auf und betrachteten währenddessen immer wieder den noch grauen Himmel. Wird es regnen oder aushalten?

Brückelsee

Die Sonne kam aus den Wolken hervor und wir slipten unsere Boote. Endlich ging es aufs Wasser,“ juhu“, wir konnten wieder segeln.

Der Wind blies schwach aus nordwestlichen Richtungen. Es reichte dennoch, den See der Länge nach, auf Vorwindkurs zu queren. Der See ist von Wald umgeben, wir sahen Baumstümpfe im Wasser stehen und es ist ratsam, genügend Abstand von diesen zu halten. Anlanden sollte man deshalb  nur dort, wo Stege am Ufer sichtbar sind (da gibt es einige Rastplätze). Richtig urig, fast wie in Schwedens Schären. Die geflutete Braukohlegrube gleicht von oben gesehen einem Eichenblatt, und so segelten wir in eine Bucht mit Bojen, machten im Päckchen daran fest und genossen die Ruhe für eine Plausch in der Vesperpause.
Innerhalb von 60 min kreuzten wir bei mäßigem Wind dem Ausgangshafen entgegen. Beim Abtakeln erwischte uns dann doch noch ein kurzer Regenguss, aber als Segler hat man ja meistens die richtige Kleidung dabei. Unterwegs ging es gemeinsam zum Abendessen – allerdings erst in Fürnried – da es nicht ganz einfach ist mit 4 Hängergespannen einen Parkplatz vor einem Gasthaus zu finden – und somit ließen  den erlebnisreichen  Tag ausklingen.

Route Brückelsee
Unsere Segelroute am Brückelsee, 7,5 km

Das wir als auswärtige Segler auf dem Brückelsee segeln durften war leider nicht selbstverständlich. Es war der SGR e.V. zu verdanken.
Die beiden Nachbarvereine haben unsere Segelsportleidenschaft und unser Vorhaben leider rigoros blockiert, d.h. diese wollten nicht, dass wir ihr Clubgelände nutzen um unsere Boote slipen zu können.  Schade, dass wir von Mitgliedern, die wie wir im  Deutschen Seglerverband sind, solche Ablehnung erfahren mussten. Für uns war und ist das nicht verständlich und aus unserer Sicht kein seemännisches Verhalten!

I&G Engelhardt


ROTHSEE – CongerZweierFlottille – am 30. Juli

Diesmal waren wir mit einer weiteren Crew unterwegs. Sonne und etwas Wind waren angesagt. Nachmittags sollte es Gewitter mit heftigen Sturmböen geben – laut Wettervorhersage!

Wir starteten von Hersbruck aus bereits um 0900 Uhr und trafen uns um 0940 Uhr am Rothsee, im Seezentrum Heuberg mit unseren Segelfreunden .  Auf der Takelwiese hatten wir genügend Platz zum Aufbauen unserer Congerjollen. Irene und ich benötigen 38 Minuten Zeit dafür.

Die Slipanlage eignet sich am Rothsee besonder gut zum Slippen – nicht allzu steil und mit Schwimmsteg. Das Schiff bekamen wir somit trocknenen Fusses ins Wasser.  Auto und Trailer konnten wir, nach Lösen eines Parktickets (3 €), auf der Takelwiese stehen lassen.

Zu Beginn unseres Segeltages ließ der Wind noch auf sich warten. Nach der ersten Überquerung des Sees von Süd nach Nord änderte sich das aber.

Der Wind kam zunehmend aus Süd-Süd-West und nahm insbesondere in den Böen zu. Wir schätzten 3-4 Bft. Man musste auf der Hut sein und das Groß auch manchmal fieren. Unsere Mitsegler kamen mit ihrer Leichwindgenua gut zurecht, nahmen aber am Ende des Tages das Groß herunter. Mit einer Segelpause an einer Boje im See und danach im Strandkaffee versüßten wir uns den Segeltag.

Nachmittags türmten sich am Horizont zunehmend Gewitterwolken auf, so dass wir kurz nach 1500 Uhr beschlossen, an Land zu gehen und ohne Hektik unsere Schiffe abzuriggen und transportfähig einzupacken. Das gelang uns auch!  Auf der Fahrt nach Hause umfuhren wir einen Stau und hinter uns grollte der Donner, somit ließen wir das Gewitter hinter uns.

Das Revier Rothsee war einfach wieder schön. Was uns hier immer sehr gefällt, ist die Slipmöglichkeit im Zusammenspiel mit der Takelwiese und den Einrichtungen , die man eben so benötigt (Strandkaffee/ -Imbiß sowie Toiletteneinrichtungen). Allerdings haben wir festgestellt, dass zunehmend mehr Standup-Paddler mit ihren Bords auf dem See unterwegs sind. Teilweise treten diese in Gruppen auf, was die Frage nach der Vorfahrt spannend macht. Auch hier gilt die Devise – gegenseitige Rücksichtnahme ist notwendig. Die Auswertung unseres GPS-Loggers ergab eine Segelstrecke von  ca. 17 km in etwa 4h (ohne Pause).

Segelroute Rothsee

I&G Engelhardt


CHIEMSEE – CongerWanderFlottille – Wochenende im Juli 

Mit dem Chiemsee lag unser erstes Revier allerdings etwas weiter weg. Am Freitag, den 14.7.17 ging es los. Ein Wochenende am Chiemsee. Die Unterkunft (Gästehaus Heistracher) und 5 Liegeplätze für unsere Schiffe (Gemeindehafen Breitbrunn) buchten wir bereits im Januar.

Wir starten am Rasthof in Feucht
Wir starten am Rasthof in Feucht

Vom Treffpunkt, Rasthof Feucht, fuhren wir mit Anhängergeschwindigkeit, zwei Autobahnstaus hinter uns lassend und einem Zwischenstopp in Vatersetten bei München direkt nach Breitbrunn am Chiemsee. Den Hafenmeister kontaktierten wir während der Fahrt per SMS, um ihm mitzuteilen, dass wir etwas später eintreffen werden. Gegen 14:30 Uhr kamen wir in Breitbrunn am Gemeindehafen an. Eine schwarze Wolkenfront am Himmel hinderte uns nicht, unsere Jollen aufzuriggen. Doch es kam, wie es kommen musste, ein heftiger Regenguss prasselte auf uns nieder und wir flüchteten in unsere Autos.

Unser Congerjolle wird hinten an 2 Pfälen und vorne am Steg festgemacht
Unser Congerjolle wird hinten an 2 Pfälen und vorne am Steg festgemacht

Der Regen ließ nach und wir konnten mit dem Aufbau der Boote fortfahren. Der Hafenmeister kam und wies uns Wasserliegeplätze für unsere Jollen zu.

Wir slippten unser Schiffe und paddelten die kurze Strecke zu den Wasserliegeplätzen. Es war bereits 17:30 Uhr als wir unsere Quartiere in Gstadt bezogen. Den Abend verbrachten wir beim gemeinsamen Abendessen beim Restaurant Inselblick.

Blick auf die Fraueninsel
Blick auf die Fraueninsel
Ein Teil der CongerWanderflottillengruppe beim Inselblick
Ein Teil der CongerWanderflottillengruppe beim Inselblick

In  der Diskussion nach dem Essen, stellte sich heraus, dass wir vergessen hatten, unsere Lenzklappen am Schiff zu öffnen, was insbesondere bei Regenwetter und vor allem bei einem Wasserliegeplatz empfehlenswert ist. In der Nacht zogen noch weitere starke Gewitterschauer über uns hinweg. Und der Gedanke, dass das Schiff voll Wasser laufen könnte, ließ mich nicht mehr los.

Um 05:30 Uhr machte ich (Günther) mich mit dem Auto auf den Weg, um nach den Schiffen zu schauen und um die Lenzklappen zu öffnen. Gut 10 cm Wasser befanden sich bereits  im Schiff. Der morgentliche Ausflug war also doch nicht umsonst. Beim späteren Treffen am Hafen stellte sich heraus, dass wir mit unseren Befürchtungen nicht die einzigen waren. Allerdings war unser Mitsegler bereits nachts um 02:00 Uhr bei Gewitter und Regengüssen unterwegs zu seinem Boot um die Lenzklappen zu öffnen! Es ging ja alles gut, wir legten die Boote trocken und jeder machte sein Schiff startklar. Das Wetter war alles andere als sommerlich. Graue Wolken bedeckten den Himmel und die Temperaturen waren mit 14 Grad eher herbstlich. Ein frischer Wind wehte um unsere Nasen. Um 10:30 Uhr liefen die ersten Boote aus. Gut gerüstet mit Ölzeug und Schwimmwesten begannen wir das Revier Chiemsee zu erkunden. Bei anfänglich leichtem Regen und Wind aus Nord-West kamen wir flott vorran. Den Ausflugsdampfern ausweichend, ging es Richtung Osten, vor dem Wind an Gstadt vorbei, im grossen Bogen um die Fraueninsel herum, bis wir um 1300 Uhr, nach etwa 5 Seemeilen, am Seglersteg der Insel festmachten.

Auf der Fraueninsel
Auf der Fraueninsel

Wir bummelten um die malerische Insel und trafen uns mit Flottillenteilnehmern im KaiserGarten zum Imbiss. Die Wolkenlücken wurden immer größer, die Sonne kam durch und wir nutzten die anhaltende Windstärke von 3 – 4 Bft für eine seglerische Umrundung der Herreninsel. An der Krautinsel vorbei , ging es hart am Wind Richtung Süd-West auf ein Regattafeld nahe der Autobahn zu. Mehrere Wenden waren für die Umrundung erforderlich. Zwei weitere Conger aus unsere Gruppe hatten die gleiche Idee, wir waren stets in Sichtweite und trafen uns auf unserem Kurs immer mal wieder.  Ein Anlegen an der Herreninsel ist, wegen des Schilfs und das damit verbundenen Naturschutzgebietes, leider nicht möglich. Gegen 1700 Uhr erreichten wir, nach weiteren 7 Seemeilen, wieder unsere Ausgangsbasis, den Gemeindehafen Breibrunn. Den herrlichen Segeltag beschlossen wir mit einem Anlegeschluck gemäß nach altem Seemannsbrauch.  Beim gemeinsamen Abendessen,  im Gasthaus zur Post in Breitbrunn (Tische waren für unsere Seglergruppe reserviert), tauschten wir unsere Tagestörnerfahrungen aus.

Der Sonntag war sonnig, warm, jedoch nahezu windstill. DSCF6538Von 1000 Uhr bis 1400 Uhr versuchten wir mehr oder weniger Thermik einzufangen. An der Nordspitze der Herreninsel (Hl. Kreuz Kapelle) machten wir an einem privaten idyllischen Biergartensteg fest. Der Biergarten war leider geschlossen  und so beschlossen wir unseren obligatorischen Mittagskaffee im Gemeindehafen Breitbrunn eizunehmen. Gegen 1700 Uhr traten wir unsere Heimreise an. Der Verkehr war gut und wir konnten mit einem Zwischenstopp staufrei unser zu Hause gegen 2100 Uhr erreichen.

Mit einer max. Geschwindigkeit von 5 kn segelten wir etwa 16 sm.
Mit einer max. Geschwindigkeit von 5 kn segelten wir etwa 16 sm.

Der Chiemsee ist immer wieder ein Reise wert. Segeln mit Alpenpanorama und bayerischem Flair, das hat schon was.
5 Congerjollen, 11 aktive Segler und 4 Begleitpersonen werden das Wochenende in guter seemännischer Gemeinschaft sicher nicht so schnell vergessen:

Danke an alle Mitsegler und allen die das Wochenende mit ermöglicht haben.

I&G Engelhardt