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2023 – Eine Woche Flottillensegeln auf dem Lipno-Stausee in Tschechien.

Wir erkundeten den größten See Tschechiens eine Woche lang mit unsere Congerjolle. Der Lipno-Stausee ist ca. 42 km lang und an der breitesten Stelle ca. 5 km breit. Startpunkt war ein Campingplatz in der Nähe von Frymburk, der direkt am Moldau-Stausee liegt.

Am Freitagnachmittag, den 01.09.23,  ging es los. Mit unserem Wohnmobil und unserer Conger-Segeljolle im Schlepptau fuhren wir zunächst über die Autobahn nach Passau zum „Stellplatz Winterhafen“ um  zu übernachten. Dort gab es genügend Platz für unser „Gespann“. Zum Abendessen fuhren wir mit unseren Fahrrädern auf dem Radweg in die Altstadt.

Am Samstag, den 02.09.23 ging es, nach einem guten Frühstück im Womo, entspannt  weiter Richtung Wegscheid und danach über die Grenze nach Österreich. Anschließend weiter noch Norden über die tschechische Grenze und anschließend direkt zum Lipno-Stausee. Gegen 11:30 Uhr erreichten wir mit den Campingplatz Frymburk. Ein Teil unserer Segelfreunde war bereits vor Ort und diese  informierten uns kurz über ein paar Gegebenheiten an diesem See. (Achtung! Angler sind hier sehr stark vertreten!) Nach einer kurzen Kaffeepause bauten  wir unsere Congerjolle segelfertig auf und ließen diese zu Wasser. Ein Stegliegeplatz in der Nähe unseres Womo-Stellplatzes wurde zuvor von unseren Mitseglern (die schon eine Woche vorher angereist waren) reserviert.  Auf dem Stausee ist das Segeln sowie das Fahren mit Motor erlaubt, sodass wir je nach Windstärke  segelten oder mit Motor unterwegs waren. So  genossen wir bis zum Abend das schöne Wetter und fuhren einige Runden ( ca. 5 km) in den Abend hinein. Zwischenzeitlich waren auch die anderen Teilnehmer unserer Segelgruppe (insgesamt waren wir 11 Personen) angekommen, so dass wir noch einen gemeinsamen gemütlichen Abend im Lokal auf dem Campingplatz verbringen konnten.

Am Sonntag, 03.09.23 stand das Erkunden auf dem fremden Revier im Vordergrund. Es ging bei bewölktem Himmel und drehenden nördlichen Winden bis 3 Bft unter Segel nach Lipno. Wir fanden in der Marina Lipno eine Möglichkeit zum Anlegen, sodass eine kleine Kaffeepause möglich war. Anschließend fuhren wir unter Motor zur nahegelegenen Staumauer und segelten danach wieder zum Ausgangspunkt zurück (ca. 17 km). Am Abend ging es zum gemeinsamen Abendessen nach Frymburk.

Am Montag , 04.09.23 segelte die gesamte Congerflottille bei strahlendem Sonnenschein und Nordostwind bis 4 Bft los, teilweise benötigten wir auch Motorunterstützung um in den von uns geplanten Teilabschnitt des Sees zu gelangen. Danach segelten wir nach Norden und Nordwesten bis nach Cerna, an die breiteste Stelle des Sees. Hier wollten wir in dem Sportboothafen anlegen um eine Kaffeepause einzulegen. Laut Hafenpersonal gab es hier keinen Kaffee und Kuchen, nur Limo, Bier und Pizza.  Die Hafengebühren von 300 Kronen für 30 Minuten waren nicht verhandelbar und sorgten dafür, dass wir wieder kehrt machten.  Wir segelten zunächst mit halben Wind von Backbord und dann mit „Am Wind Kurs“ zurück, auch ein paar anstrengende Wenden waren dabei, aber alle kamen wohlbehalten an unserem Anlegesteg in Frymburk an . Tagesstrecke (ca. 32 km).  Obwohl so mancher ziemlich geschafft war an diesem Tag. ließ  keiner das gemeinsame Abendessen in der Pizzeria Markus im Ort Frymburk entgehen.

Dienstag, 05.09.23 war segelfrei. Jeder konnte seinen Tag gestalten wir er wollte. Wir unternahmen eine Erkundungstour mit unseren Fahrrädern entlang des Seeufers an die Bucht „Lutzni Potok“. Am Abend trafen wir uns alle wieder zum gemeinsamen Grillen am Campingplatz. Es wurde ein sehr genussvoller Abend mit Knoblauchsuppe und selbst gemachten Salaten und weiteren Leckereien.

Am Mittwoch, 06.09.23, motorten wir bei wolkenlosem Himmel mit unserer Segeljolle in der Flottille, d.h. mit 4 weiteren Congerjollen, nach Horni Plana. Dabei musste an der Engstelle in der Nähe der Insel das Fahrwasser genau eingehalten werden.  (Der Wasserstand des Sees ist in diesem Jahr um einen Meter gesunken, sodass es an manchen Stellen des Sees sehr flach wurde) Bis kurz nach Horni Plana ist der See  befahrbar, danach ist die Weiterfahrt untersagt. Dies ist aber mit einer Betonnung gekennzeichnet. Wir legten unsere Conger in der Nähe des Fähranlegers am Sandstand an um am dortigen Kiosk eine Mittagspause einzulegen. Anschließend ging es bei nordöstlichen, relativ stabilen  Winden bis 5 Bft. und einer Rumpfgeschwindigkeit von 11 km/h unter Segel wieder zurück. (Tagesetappe: ca. 42 km). Im Segler-Hock gab es am Abend viel von dem ausgezeichneten Segeltag zu erzählen.

Am Donnerstag, 07.09.23, versprach das Wetter erneut Sonne pur und Segelwind aus Ost-Nord-Ost , Windstärke 3-4 Bft. Diesmal ging es mit unseren Booten bis zum Fähranleger der Fähre Dolní Vltavice-Kyselov.Seglerisch erkundeten wir dort eher die Breite des Sees, Nach einer gemeinsamen Segelpause ging es weiter, diesmal unter zunehmenden, jetzt drehenden und böigen Winden bis 5 Bft. Vor allem für den Steuermann bedeutet dies höchste Konzentration. Am Nachmittag ging es wieder  zum Campingplatz zurück, teilweise mit Unterstützung des Motors ( ca. 25km). Den Abend verbrachten wir wieder gemeinsam mit gutem Essen und seglerischem Austausch.

Freitag, 08.09.23: Am letzten Segeltag wurden zuerst alle fünf Slipwagen am Seeufer bereit gestellt um später damit die Segeljollen wieder aus dem Wasser holen zu können.  Anschließend nutzten wir  den Tag und es ging Richtung Lipno nach Süden. Der Wind schien an diesem Tag zu schlafen, sodass man nicht wirklich gut segeln konnte. Um an die Statue am Seeufer, genannt Lipnofee, zu gelangen mussten wir unseren Motor einsetzten. Im Ort Předn í Výtoň  trafen wir uns alle um einzukehren.  Nach einem kleinen Spaziergang zur  Kirche „St. Philipp und Jakob“, die mit deutscher Unterstützung restauriert wurde, ging es wieder zurück zum Campingplatz. Wir landeten mit unseren Jollen direkt am Strand des Campingplatzes, wo unsere Slipwagen schon warteten. Mit freundlicher Unterstützung des Campingplatzwarts, der mit seinem Traktor unsere Boote der Reihe nach an Land zog ging das „an Land holen“ ziemlich flott. Nach einer kurzen Kaffeepause  waren alle damit beschäftigt die Segeljollen wieder reisefertig zusammenzubauen. Mit einem letzten Segler-Hock in einem Restaurant in Frymburk tauschten wir unsere Erfahrungen der vergangen Woche aus, Alle waren von der CongerWanderFlottillen-Woche begeistert und um einige  Erfahrungen reicher.

Samstag, 09.09.23: Am Morgen trafen sich noch mal alle Segler und Seglerinnen um sich zu verabschieden, danach fuhr jeder nach Hause zurück. Wir fuhren diesmal über Freyung, aber wegen einer Durchfahrtssperre bei der B85 legten wir einige Umwege ein, sodass wir etwas später nach Hause kamen als geplant. Dafür hatten wir noch schöne Ausblicke auf den Bayerischen Wald. Gegen 15:30 Uhr kamen wir gut daheim an.

Bericht in der HZ vom 3.10.23

Resümee:  Eine Woche Segeln in der Gruppe mit insgesamt 5 Congerjollen, sonnigem, traumhaftem Spätsommerwetter, Wind bis 5 Bft. und einem ungewöhnlich geschnittenem Segelrevier von ca. 42 km  Länge und 5 km Breite sind kaum zu toppen. Die Anreise war zwar etwas beschwerlich aber das Event mit insgesamt 133 km auf dem Wasser,  max. Geschwindigkeit unter Segel 5,5 kn in der Flottille an einem schönen 4 Sterne Campingplatz entschädigte alles. Sicher werden wir wieder kommen.

GuI-onTour

2019 – Die Congerer eroberten Tschechien

4 Congerjollen- und 2 Wohnwagengespanne, 2 Zelte und unser WoMo machten sich letztes Wochende im Juli auf den Weg nach Tschechien.ReiserouteZiel war eine CongerWanderFlottille auf dem Jesenice-Stausee, 10 km südöstlich von Eger. Auf dem Campingplatz „AutoKemp Baldi“ konnten wir unser Camp aufbauen. DSC04050Die Jollen konnten wir über eine aufgelassene Straße ins Wasser bringen, die in den See mùndete und sich in der Nähe des Campingplatzes befand. 20190726_150929Es war früher Nachmittag als wir in See stachen, leider mit zu wenig Wind. Wir paddelten unsere Jollen regelrecht an den Strand des Campingplatzes, legten unsere Schiffe an das sandige Ufer, machten die Boote fest und kochten uns erst einmal einen Kaffee.

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Es dauerte keine Stunde bis der Wind auffrischte und einer nach dem anderen seine Segel hisste und auf den See hinaus segelte. Mit Wind aus NO, Windstärke 3-4 Bft, zum Teil recht böig, aber das waren wir ja von unserm Heimatgewässer gewohnt. Den gesamten restlichen Nachmittag verbrachten die meisten auf dem See. Ein Mitsegler verlor dabei sogar sein Kenterkissen, das sich scheinbar bei einer heftigen Böe von der Reffleine am Masttop unbemerkt löste. Erst die Fotos im Nachgang stellten klar, dass es sich nicht um einen Diebstahl handeln konnte. Jedenfalls sorgte die Begebenheit am Abend noch für reichlich Diskussionsstoff unter dem Camp-Pavillon.

DSC04062Der Wetterbericht für Samstag hat stabileren Wind versprochen. Nach ausgiebigem Frühstück starteten wir unserer Wanderflottille rund um die Jesenice Talsperre.

3 Conger wollen es wissen
3 Conger wollen es wissen
Cheb, Dřenice u Chebu
Cheb, Dřenice u Chebu

Zunächst ging es auf Raumwinds- und Halbwindskursen direkt gen Westen, vorbei an alten Dörfern, einem Segelclub, der gerade eine Optiregatta vorbereitete, weiteren Campingplätzen und einigen alten und neuen Villen mit Bootsanlegern. Eine Eisenbahnbrücke stoppte unseren Kurs .

smart
smart

Die Brücke mit etwa 8m war für unsere Congersegeljollen zu niedrig, so dass wir nach etwa 8km wenden mussten. Mit Kurs am Wind und halben Wind machten wir uns auf dem Rückweg und kehrten unterwegs im Waldimbiß auf dem Campingplatz Dřenice zum Lunch ein.

Die „Utopencia“ (die Ersoffene, im Sud eingelegte Wurst ) hat uns gut geschmeckt.
Nur die Wolkenformationen am Himmel waren bedenklich, so dass wir uns wieder auf den Weg machten. Der Wind hatte etwas zugelegt, wir kamen gut voran. Die Optis vom Segelclub Cheb waren eifrig dabei ihre Regatta auszusegeln und hin und wieder mussten Begleitschiffe Optimisten aus dem Wasser ziehen. Wir segelten einen großen Bogen drum herum bis an die Ostseite des Sees. Nach einer Halse steuerte wir wieder unseren Ausgangspunkt an. Nach etwa 24 km im Kielwasser hatten wir uns Kaffee und Kuchen verdient. Den gab es unter unseren Camp-Pavillon.IMG_20190727_081131 Den Abend ließen wir in Eger ausklingen. Mit 2 Pkws fuhren wir direkt ins Zentrum und besuchten eine tschechische Traditionsgaststätte, es gab u.a. Böhmische Knödel.

Der Sonntag stand im Zeichen des Abbaus. Etwas wehmütig starteten wir ein letztes Mal unter Segel auf den Jesenice-Stausee. Etwa um 12:00 Uhr slippten wir der Reihe nach unsere Congerjollen, bepackten unsere Bootstrailer und machten uns wieder auf dem Heimweg. Schön wars.

smart

Ein interessantes und für uns leicht erreichbares Segelrevier in einem fremden Land. Das nächste Mal zahlen wir lieber in tschechische Kronen, dann wird ’s vielleicht noch günstiger.

Zu diesem Event gibt es auch einen VideoClip in YouTube.

G.&I. on Tour