2022 – Mit dem WoMo zum Nordkap und über Norwegen zurück

Eigentlich wollten wir die Reise schon vor 2 Jahren machen. Wegen  der Coronaunsicherheiten in Europa hatten wir das Vorhaben verschieben müssen.  Doch nun war es soweit, die lang ersehnte Reise „um den Tiger“ konnte starten:

Sonntag, 12.6.22: Noch am Sonntagabend fuhren wir in einer LKW-freien 1. Etappe bis nach Leipzig, wo wir auf dem hintersten IKEA-Parkplatz übernachteten.

13.6.22 – Unser Zwischenziel, den Campingplatz SeeCamp in Malte am Breitlingsee, erreichten wir noch am Vormittag. Wir verbrachten dort zwei schöne Tage mit der CongerWanderFlottillen-Gruppe, unternahmen Radtouren nach Brandenburg und um die dortigen Seen.

15.6.22 – Zur Weiterfahrt nach Norwegen verließen wir den Campingplatz gegen Mittag und fuhren weiter nach Rostock zum Stellplatz am Stadthafen (kostenlos von 20 – 8 Uhr).16.6.22 – Unterwegs zum Fähranleger der TT-Line nach Trelleborg in Schweden tauschten wir noch eine Gasflasche. Den Fähranleger erreichten wir so, dass wir pünktlich, um 10:00 Uhr, 2 Stunden vor Abfahrt bereits vor Ort waren. Dort trafen wir Bernd/Petra und Rüdiger/Elke zwei weitere Nordkap-Reiseteams, mit denen wir die Tour streckenweise gemeinsam machen wollten. Um 12:00 Uhr lief die Fähre aus, um 18:30 Uhr, nach 6,5 h , erreichten wir Trelleborg in Schweden. Unser erstes Ziel war ein Lidl, da wir uns noch mit Mineralwasser versorgen mussten, da wir keine deutschen Pfandflaschen nach Schweden einführen wollten (Platzmangel). Übernachtet haben wir auf einen Parkplatz nahe der Ostsee, bei Lomma. Vom Ostseestrand aus konnte man in der Ferne die Stadt Malmö und die Õresundbrücke erkennen.

17.6.22 – Wir folgten zunächst der E6 und bogen dann auf die E4 Richtung Stockholm ab. Nach etwa 400 Streckenkilometern erreichten wir die Stadt Berg am Göta-Kanal. Neben dem Vreta Kloster fanden wir einen ruhigen Übernachtungsplatz. Abends bummelten wir noch zur Schleusentreppe des Göta-Kanals und schauten bei der Schleusung eines traditionellen Touristendampfers zu.

18.6.22 – Gemeinsam mit Bernd und Petra unternahmen wir eine knapp 50 km langen Radtour, beginnend bei der Berger Schleusentreppe, danach auf Radwegen und kräftigen Gegenwind entlang des Göta-Kanals nach Borensberg. Nach einer Kaffeepause ging es wieder zurück zum Wohnmobil.

19.6.22 – Nach einer ruhigen Nacht direkt am Kloster fuhren weiter nach Stockholm. Unter einer Brücke, 7km von der Altstadt entfernt, fanden wir eine Parkmöglichkeit, hier konnte man auch übernachten (4€). Zuvor erkundeten wir die auf mehreren Inseln gebaute Stadt. Stockholm wird auch als Venedig des Nordens bezeichnet. Uns interessierte besonders die sehenswerte Altstadt, die wir mit den Fahrrädern erkundeten. In der Nähe des Nobelmuseums kehrten wir zum Abendessen ein, das Essen schmeckte vorzüglich, jedoch die Preise waren horrend.

 

20.6.22 – Uppsala, unser nächster Zwischenstopp erreichten wir schon gegen Mittag. Vom kostenlosen Stellplatz in Gamla Uppsala radelten wir zu den historischen Stätten und in das Zentrum der Stadt. Der nächste avisierte Stellplatz in der Küstenstadt Gävle, unser Tagesetappen-Ziel, war leider schon belegt als wir ankamen. Doch wir hatten Glück, unweit davon konnten wir auf einem Parkplatz kostenlos übernachten und unsere E-Bikes aufladen.

21.6.22 – Mit einer Radrunde in das Zentrum der Stadt Gälve (Schloss, Kirche, Rathaus, Park und Fußgängerzone) begannen wir den sonnigen Dienstag. Mit dem WoMo ging es anschließend, immer der E4 folgend, über die Stadt Sundsvall, an die Höhe Küste Schwedens. In Sundsvall legten wir eine Kaffeepause ein. Beeindruckt hat uns die „Höga Kusten“ – Brücke, die einen Ostseearm überspannt.Im Nationalpark zur Hohen Küste fanden wir einen kostenlosen Stellplatz zum Übernachten mitten im Wald, in der Hoffnung einen Elch zu entdecken. Leider hatte es zu regnen angefangen.

22.6.22 – Um einen Eindruck von der dortigen Küstenlandschaft zu bekommen wanderten wir nach dem Frühstück ein Stück in den Park hinein. Einen Elch sahen wir allerdings nicht. Die nächste WoMo-Etappe führte uns zur Stadt Umea, dort trafen wir uns wieder mit dem Womoteam Petra/Bernd auf dem IKEA-Parkplatz Gemeinsam ging es auf der E4 weiter bis nach Skelleftea. Vom kostenlosen Stellplatz am Flußufer des Skellefteålven aus erkundeten wir die Stadt mit den Rädern.

Ein weiteres Womoteam Elke/Rüdiger waren leider schon nach dem ersten Tag in Schweden in Stockholm hängen geblieben, da sie zu Hause einen Ausweis vergessen hatten, und dieser zur deutschen Botschaft nach Stockholm geschickt werden musste. Das dauert seine Zeit, wir hofften, dass sie uns noch einholen werden.

23.6.22 – Mit Zwischenstopps Jävre-Leuchturm, Törehamn (am nordl. Punkt der Baltic-Sea gekennzeichnet durch ein besonderes Seezeichen), Haparanda-Hamn, (wir fanden den Wimpel unseres Segelclubs Hersbrucks im dortigen Vereinsheim) ging es weiter nach Haparanda.

Als Übernachtungsplatz wählten wir den kostenlosen Stellplatz bei IKEA, an der Grenze zu Finnland. Mit einer Fahrradrunde nach Finnland und durch die Stadt Haparanda beschlossen wir den Tag.

24.6.22 – In Rovaniemi (Santa Claus Weihnachtsdorf) überquerten wir den Polarkreis bei sommerlichen Temperaturen von 26 Grad. An einem Stausee in der Nähe von Kersilö (Finnland) übernachteten wir kostenlos.

25.6.22 – In der Nacht ärgerte uns eine Mückenplage so stark, so dass wir uns am nächsten Tag entschlossen über die Straße 971, um den Inarisee  gleich nach Kirkenes, Norwegen, durchzufahren. Auf der Fahrt querten des Öfteren Rentiere die Fahrbahn, einen Elch haben wir auch gesehen, aber leider nur kurz und in weiter Ferne. In Kirkenes übernachteten wir mitten in der Stadt auf einem Terrassen-Parkplatz bei der Kirche. Zur Mittsommernachtstag gönnten wir uns Rentier- und Königskrabbenpasta in einem Restaurant.

26.6.22 – Wir verließen wieder die grenznahe Stadt zu  Rußland (Kirkenes) und es ging weiter über die E6 und E75 um den Varangerfjord herum an den östlichsten Punkt Norwegens, nach Vardø. Die Stadt liegt auf der Insel Vardøya in der Barentssee, die durch einen unterirdischen Tunnel mit dem Festland verbunden ist. Vom kostenlosen Stellplatz „Areas sosta Camper“ im Norden, erkundeten wir  mit unseren Fahrrädern die, aus unserer Sicht, arme Fischereistadt (den Fischereihafen, Vardø Kirke, Hexenmahnmal, Festung Vardøhus, die nördlichste auf der Welt).Viele Möwen scheinen sich hier wohl zu fühlen, den einige alte Häuser, waren von Möwenkolonien regelrecht „besetzt“.

 

27.6.22 – Von Vardø ging es zurück nach Varagerbotn und dann über die 98 nach Lakselv, wo wir an einem Rastplatz an der E6 übernachteten. Die Fahrt über 350 km war, wegen verschiedener Straßenbaustellen ziemlich abenteuerlich aber landschaftlich sehr interessant.

28.6.22 – Nach weiteren 160 km erreichten wir den WoMo- Stellplatz direkt am Nordkap. Wir hatten traumhaftes Wetter, so konnten wir viele tolle Fotos machen. Die Mitternachtssonne am Nordkap zu erleben war ein einmaliges Ereignis.  Am Nordkap trafen wir auch das WoMo-Team Elke/Rüdiger und verbrachten einen gemeinsamen Mittsommernachtsabend mit den beiden Teams.

29.6.22 – Wir verließen wieder das Nordkap und es ging weiter nach Hammerfest. Waschtag in Hammerfest. Der Campingplatz war mit 2 Waschmaschinen und 2 Trocknern ausgestattet, die wir sogleich nutzten.

30.6.22 – Am Morgen stand ein Rentier neben unserem Wohnmobil und ließ sich das frische Gras schmecken, denn in der Nacht hatte es geregnet. Wir fuhren bei regnerischen, kühlen Wetter mit dem Wohnmobil in die Stadt Hammerfest, besichtigten die Kirche und den Aussichtspunkt Struve Bogen. Danach ging es weiter entlang des Alta Canyons über Alta (Nordland-Kathedrale) zum Campingplatz Björkenes in Sörstaumen am Ende des Kvænangenfiords (Lachsfischer), Teamevent – geführte Wanderung von Campingplatzbesitzerin (deutsche Auswanderin)  durch die Wildnis um den Campingplatz herum.

1.7.22 – Richtung Tromsø, teils mit der Fähre, Übernachtung in Ramifjord, etwa 30km vor Tromsø.

2.7.22 – In Tromsø, vom Stellplatz am Polarmuseum aus, mit Blick auf dem Fjord, radelten wir mit unseren Rädern durch die Stadt, besuchten wir die Eismeerkathedrale (mit Orgelkonzert) und den Arktisch-Alpinen Botanischen Garten, das ist der nördlichste botanische Garten auf der Welt.

Eine Radtour bei hochsommerlichen Temperaturen auf die umliegenden Hõhen, u.a. zur Skisprungschanze rundete die Tour ab.

3.7.22 – Weiter ging es über die E8/E6 nach Bardufoss, danach Finnsnes und über die einzige feste Landverbindungsbrücke zur Insel Senja. Auf Senja folgten wir einer Landschaftsroute mit imposanten Aussichtspunkten, u.a. den Teufelszähnen (Bergkette, die so genannt wird). Übernachtet haben wir auf dem Stellplatz am Steinfjord (traumhafter kostenloser Platz direkt am Fjord mit Sandstrand, Wassertemperatur 12 Grad). Wir grillten Nürnberger Bratwürste und kamen anschließend mit unserem Campingnachbarn, einem netten Ahrtaler mit Hund, ins Gespräch. Dessen Haus ist durch die Sturmflut unbewohnbar geworden, und bis zur Schadensregulierung fährt er mit seinem Wohnmobil durch die Lande, filmt und veröffentlicht seine Reiseerlebnisse auf Facebook und YouTube (Vagabund mit Hund)

4.7.22 – Über Gryllefjord setzten wir mit der Fähre nach Andenes zur Vesteråleninsel Andøya über . Wegen des hohen Verkehrsaufkommens mussten wir 6 Stunden auf die Fähre warten und hatten genug Zeit den Ort zu erkunden. Wir erlebten, wie ankommende Angler einen riesigen Fisch an Land brachten und wie ein deutsches Ehepaar mit Wohnmobil gerade am Angeln waren, es ergaben sich kurzweilige Gespräche. In Andenes kamen wir um gegen 21:00 Uhr und fanden einen Stellplatz direkt am Leuchtturm.

5.7.22 – Sightseeing in Andenes, Fahrt an der Nordküste von Andøya entlang nach Stokmarkenes. Von Melbu setzten wir mit der Fähre nach Fiskebøl, zu den Lofoten über und übernachteten auf einem freigegebenen Betriebsgelände bei Strønstad, es regnete zwischenzeitlich.

6.7.22 – Weiter auf den Lofoten, der E10 folgend über Solvær nach Å, das so viel wie Wasser bedeutet. (Stadtrunde zu Fuß). Im hiesigen Stockfischmuseum bekommt man Einblicke in die tausendjährige Geschichte des Stockfisches als Handelsware. Wir fuhren wieder zurück bis zum Stellplatz und Aussichtspunkt Skreda um dort zu übernachten. Wetter: meist sonnig, teilweise windig 15 Grad.

7.7.22 – Über die E10 verließen wir NO-wärts die Lofoten, es ging nach Narvik. Unsere erste Gasflasche war leer und musste dort befüllt werden. In Narvik trafen wir das Team Rüdiger/Elke auf dem städt. Stellplatz. Es regnete immer wieder und es war kalt.

8.7.22 – Endlich folgten wir wieder der E6 Richtung Süden, unser Ziel war der Saltstraumen, der weltweit stärkste Mahlstrom, 4x täglich entstehen hier durch die Gezeitenströmungen riesige Wasserstrudel. Im Internet kann man sich eine Gezeitentabelle herunterladen, damit man den richtigen Tageszeitpunkt für das Schauspiel erwischt. Für uns war es optimal gegen 19:00 Uhr. Beim Saltstraumen handelt es sich um einen 150 m breiten und 50m tiefen Sund, dieser verbindet den Skjerstadtfjord mit dem Saltfjord. Beim Gezeitenwechsel strömen 400 Millionen Kubikmeter Wasser durch den Engpass zwischen den Inseln Straumen und Straumøy. Dadurch entstehen bis zu 4 m tiefe Strudel. Wir konnten gleich auf einem Parkplatz in der Nähe übernachten, Dort standen schon viele weitere Wohnmobile.

9.7.22 – Über den Zubringer 812 erreichten wir wieder die E6. Über die Hochfläche des Nordlandes, wo uns viele Schafe auf der Straße begegneten, erreichten wir gegen 15:00 Uhr das Arctic Cycle Center und überschritten bei 66 Grad 33′ N den Polarkreis nach Süden. In Mo I Rana erkundeten wir die Stadt und Hafenpromenade mit dem Rad und übernachteten dort kostenlos.

10.7.22 – Der E6 folgend legten wir am Wasserfall Laksforsen eine Kaffeepause ein. Dann ging es wieder an die Küste nach Brøñnøysund. In dieser Stadt befindet man sich inmitten von Norwegen, zum nördlichsten und südlichsten Punkt sind es jeweils 840 km. Wir setzten unsere Fahrt fort und parkten am Wanderparkplatz des Torghattens. Ein Wanderweg führte uns von dort aus auf den Berg. Dieser Weg ist allerdings schon ein kleines Abenteuer, es geht über Stock und Stein, Geröllfelder und Bachläufe steil nach oben. Oben angekommen wird man mit einer herrlichen Aussicht belohnt. Das Besondere an diesem Berg Torghatten ist seine geologische Form. In der Mitte hat er ein 35 m hohes und 160m langes Loch . Es gibt viele Sagen und Geschichten ùber diesen Berg. Auf dem Wanderparkplatz verbrachten wir gleich die Nacht.

11.7.22 – Über Norwegens Landschaftsroute, Fv17, kamen wir wieder auf die E6, einen Abstecher zu einem weiteren Wasserfall, den Formfossen wollten wir uns nicht entgehen lassen. Die 6000 Jahre alten Felszeichnungen in Bolareinen, etwas abseits der E6, steuerten wir ebenfalls an. Und so wurde es fast 20:00Uhr bis wir unseren Übernachtungsplatz, ca. 30km vor Trondheim erreichten.

12.7.22 – In Trondheim erkundeten wir mit unseren Fahrrädern, vom Stellplatz Nyhavne aus, die Stadt (Hafen, Festung, Brücke Bybro, Stiftsgarden) und spazierten abends noch zur Badebucht Korsvika, allerdings nicht zum Baden.

Abends gingen wir noch in ein nettes Restaurant am Hafen zum Fischessen, genannt „Egon“.

13.7.22 – Kristiansund war unser nächstes Ziel, wo wir einen Spaziergang entlang der Hafenpromenade unternahmen und das Auslaufen des Hurtigenschiffes „Norkapp“ beobachteten.

Unser Etappenziel an diesem Tag war die Atlantik-Straße, die wir wegen der traumhaften Ausblicke in beiden Richtungen befuhren und dort auf einem Inselparkplatz übernachteten. Leider begann es bald darauf zu regnen.

14.7.22 – Bei Regen befuhren wir die Atlantik-Straße erneut, denn unser Ziel war Molde, die norwegische Rosenstadt. Auf einem Campingplatz vor der Stadt beluden wir mal wieder 2 Waschmaschinen und 2 Trockner. Am Nachmittag konnten wir bei trockenem Wetter die Stadt mit dem Rad erkunden.

15.7.22 -Das Wetter wurde wieder besser und wir brachen nach Ålesund auf. Von einem gebührenpflichtigen Innenstadtparkplatz besichtigten wir die Stadt und bestiegen über 480 Treppenstufen den Hausberg „Aksla“ mit traumhaften Ausblicken über die inselreiche Region.

Anschließend fuhren wir weiter den Trollstigen hinauf zum Trollstigenstellplatz, wo wir auch übernachten. Leider regnete es wieder.

16.7.22 – Besichtigung des Trollstigen von der spektakulären Aussichtsplattform aus. Über die Fv63 erreichten wir mit mehrere Stopps mittags den Geirangerfjord und besichtigten den Ort (Stadtbummel)

und fuhren auf abenteuerlichen Straßen zum Aussichtspunkt Dalsnibba auf 1476 m Meereshöhe.

Auf dem Weg zur Insel Runde übernachteten wir im Ort Grodås direkt am See.

17.7.22 – Die Vogelinsel Runde erreichten wir über extrem schmale Straßen, Brücken und dunkle Tunnels bei krāftigen Regenschauern. Das Abwettern überbrückten wir mit Apfelkuchen backen im Omnia und Telefonieren mit der Heimat auf dem Wanderparkplatz. Rechtzeitig zur Vogelfelsenwanderung am Abend, denn da kommen die Papageientaucher von ihren Beutezügen zurück, kam die Sonne hervor. – Herrlich anzusehen, wie die bummligen schwarz-weiß gefiederten Vögel mit ihren orangefarbigen Schnäbeln und Füßchen in Scharen immer wieder den Felsen anflogen. – Nachdem das Übernachten auf diesem Parkplatz verboten war fuhren wir am Abend von der Insel herunter und fanden eine schönen Rastplatz an der Fv61.

18.7.22 – Durch Fjordnorwegen ging es an der Küste entlang nach Måløy, wo wir auf dem Hafengelände unsere Mittagspause einlegten. Die Küstenregion Norwegen verließen wir über die E39 und übernachteten Mitten in Sandane am Nordlandsfjord.

19.7.22 – Unser nächstes Ziel war das Gebiet um den Jostedalsbreen (Nors Bre Museum) und den Sognefjord (Lardal, Borgund mit der berühmtesten Stabkirche Norwegens aus dem Jahre 1180, durchfuhren anschließend den längsten Straßentunnel Norwegens, Lærdalstunnel. 24,5km). Übernachtet haben wir am Aurlandsfjord kurz vor dem Ort Flåm.

20.7.22 – In Flåm unternahmen wir eine Zugfahrt auf 866 Höhenmeter nach Myrdal und wieder zurück nach Flåm mit der Flåmbana ins Hochgebirge.

Anschließend fuhren wir mit unserem WoMo weiter nach Undredal, wo wir eine sehenswerte Stabkirche besichtigten , die kleinste Stabkirche im Land, die noch genutzt wird. Am gigantischen Tvindefossen legten wir einen weiteren Stopp ein. Nach einen kleinen Einkauf bei „Kiwi“ übernachteten wir schließlich auf einem Parkplatz am Fluss Vosso mitten in der Stadt Voss. Allerdings mussten wir am nächsten Tag den Platz bald verlassen, da sonst Parkgebühren angefallen wären.

21.7.22 – Gasflaschentausch in Voss, Weiterfahrt nach Bergen. IKEA bot dort kostenlose Übernachtungsparkplätze und einen Busshuttle-Service in die Altstadt an, welchen wir für die Erkundung von Bergen gerne nutzten.  In der Touristeninfo holten wir uns wichtige Informationen zur Stadt und besichtigten danach Bergenhus Festung, Bryggen, Domkirche, …). Am Fischmarkt kauften wir uns riesengroße Lachssandwischs, fuhren mit dem Schrägaufzug, der Fløibahn auf den 320m ü.d.M. liegenden Hausberg, den Fløyen. Hier genossen wir den unbeschreiblichen Ausblick  und wanderten anschließend zurück nach Bergen.

22.7.22 – Eigentlich wollten wir nach Erreichen der Hansestadt Bergen unseren Rückweg nach Deutschland antreten. Jedoch das Wetter war gut, so entschieden wir uns, weiter entlang der Küste Norwegens in den Süden zu fahren. Unser nächstes Übernachtungsziel war Stavanger. Zuvor besuchten wir Haugesund und einige Sehenswürdigkeiten: Haraldshaugen, Avaldsnes  Church. Die Kirche ist seit 750 Jahren ein Wahrzeichen für Seefahrer und „Mary’s Needle“ ist der einzige erhaltene monumentale Stein von vielen, die einst um das Kirchengelände herum standen. Der Stein ist ca. 7,2m hoch und neigt sich zur Kirchenmauer. Der Abstand zur Mauer beträgt nur  9,2cm. Einer Sage nach, geht die Welt unter, wenn der monumentale Stein die Kirche berührt.

23.7.22 – Unser Übernachtungsplatz war etwa 7km entfernt vom Centrum Stavangers am Hafrsfjord bei den „Schwertern im Berg“  gelegen. So nahmen wir unsere Räder und fuhren auf ausgebauten Radwegen nach Stavanger. Besonders gut gefiel und „Gamle Stavanger“ . Dieser Stadtteil gehört zu den ältesten Wohngebieten in der Stadt.

Nachmittags ging es weiter nach Feda am Flekkefjord. Dort fanden wir ein Bleibe für 100NKr direkt am Fjord.

24.7.22 – Am südlichsten Punkt von Norwegen, Lindesnes fuhren wir vorbei (kannten wir bereits von einer früheren Norwegenreise) danach ging es weiter  über Kristiansand in die norwegischen Schären, Risør und Kragerø, wo wir übernachteten. Leider regnete es wieder und wegen der Ferien- und Urlaubszeit  waren die Stellplätze sehr voll.

25.7.22 —  nach einem Zwischenstopp in Sandefjord (hier überlegten wir, ob wir mit der Fähre nach Schweden, Stromstad übersetzen sollten, was wir aber dann doch nicht machten) folgten wir dem Oslofjord landeinwärts und bogen bei Drammen rechts auf die E134 für eine Untertunnelung des Fjords ab. Noch vor dem Tunnel übernachteten wir in Tofte, an einem kleinen Sportboothafen ruhig und kostenlos. Das Wetter wurde wieder besser und wir genossen das Treiben auf dem Oslofjord in der Abendsonne.

26.7.22 – Querung des Oslofjords bei Storsand, weiter nach Fredrikstad, Besichtigung des historischen Stadtteils, Gamlebyen,  am Oslofjords, anschließend über die Grenze nach Strömstad in Schweden. Eigentlich wollten wir dort unseren Mineralwasservorrat aufstocken, leider war am Supermarktparkplatz fast kein Durchkommen mehr. Den Autokennzeichen nach, nutzten viele Norweger die grenznahe Stadt für ihre Einkäufe. Für uns ging es weiter nach Fjällbacka, wo wir nach einem Abendspaziergang auch übernachteten. Eine Fahrt über die schwedischen Westschären wollten wir uns nicht entgehen lassen. Eingekauft haben wir unterwegs.

27.7.22 Weiter nach Smögen, einer Stadt auf einer Schäreninsel, mit sehr vielen Touristen,

weiter Richtung Marstrand und danach nach Göteborg. Übernachtung vor den Toren von Göteborgs am Götakanal, gleich neben dem „Runes Lighthouse“ mit imposanten Ausblicken auf das maritime Treiben in den vorgelagerten Inselchen.

28.7.22 – Die Fähre nach Deutschland buchten wir kurzfristig online, da es ein sehr kostengünstiges Angebot bei „Finnlines“ gab. Die Linie fährt von Malmö/Schweden nach Travemünde/Deutschland.  Unsere letzte Etappe in Schweden ging deswegen über Helsingborg (Radrunde in die Altstadt und super leckeres Eis) nach Malmö. Wir übernachteten wieder kostenlos auf einem Strandparkplatz vor den Toren der Stadt. Ein Abendspaziergang am Strand rundete den Tag ab.

29.7.22 – Ab morgens 8 Uhr konnte man am Fährterminal in Malmö einchecken, die Abfahrt war um 10 Uhr. Die Überfahrt dauerte 9 Stunden, sodass wir die Ostsee bei schönem Wetter und ruhiger See lange genießen konnten.  Kurz nach 19:00 Uhr kamen wir wohlbehalten in Travemünde an. Ein kurzer Einkauf bei Lidl und nach einigem Suchen fanden wir dann auch noch in Travemünde-Kolwitzberg einen letzten freien, allerdings kostenpflichtigen, Übernachtungsplatz (12€ incl Entsorgung).

30.7.22 – Vom WoMo-Stellplatz unternahmen wir eine Fahrradstrandtour, über den Travemündener zum Timmendorfer Strand. Überall herrschte fröhliches Treiben von Touristen. Das Hafenfest in Niendorf verleitete uns zum Kauf eines schmackhaften Aalrauchmatjesbrötchens. Gegen Nachmittag setzten wir unsere Fahrt fort. Wir legten noch einen Übernachtungsstopp in Ribbeck im Havelland ein, dort gibt es einen ruhigen, kostenlosen Stellplatz.

Obwohl die Dieselpreise in Deutschland inzwischen sehr angestiegen sind, kam uns nach den Dieselpreisen in Norwegen und Schweden (umgerechnet 2,45€  bis 2,75 € je Liter) der Preis von 1,92€/l richtig günstig vor.

31.7.22 – Gegen 17:30 Uhr, nach genau 7 Wochen waren wir wieder zu Hause.

Resümee:

Mit haben über Schweden-Trelleborg, weiter über Finnland nach Norwegen, zuerst nach Kirkenes, einen Abstecher zur Insel Vardøya, weiter zum Nordkap und über die gesamte Küste Norwegens  fast 11000 km  zurückgelegt (Fährfahrten nicht mitgezählt) . 
Norwegen ist ein traumhaftes Land, welches man mit Worten eigentlich nicht beschreiben kann. Vor allem die Mitternachtssonne zu erleben war fantastisch. Auf den ausgewiesenen  Landschaftsrouten hat es uns am besten gefallen. Die unterschiedlichen Landschaften die man in kurzer Zeit durchfährt sind atemberaubend. Die Straßen in Norwegen sind teils gut ausgebaut, teils abenteuerlich, d.h. teilweise nur einspurig mit Ausweichstellen. Mit gegenseitiger Rücksichtnahme aber alles gut befahrbar. Zu unserer Reisezeit (Juni-Juli) war in Norwegen sehr viel los, da dies auch die Ferienzeit,  nicht nur der Nordländer ist. Der Wohnmobilverkehr nahm vom Norden zum Süden hin stark zu. Für Übernachtungsmöglichkeiten auf unserer Tour nutzen wir hauptsächlich die App „park4night“ und haben damit meistens einen kostenlosen Stellplatz  gefunden.  Dank unserer E-Bikes waren wir von den Park-, oder Stellplätzen aus sehr mobil. Vor allem für Stadtbesichtigungen sind Fahrräder sehr zu empfehlen, da die Radwege in den Städten in Norwegen und Schweden sehr gut ausgebaut sind. Die Mitnahme von Fahrrädern können wir deshalb nur empfehlen.

G&I on Tour