Zwei Tage waren wir unterwegs. Mit dem Wohnmobil und unserer Congerjolle im Schlepptau fuhren wir am Samstag, den 17. Juli 2021 nach Riedenburg, zunächst zum Sportboothafen Haidhof, denn dort konnten wir nicht nur unsere Jolle, sondern noch 3 weitere Congerjollen ins Wasser lassen, denn wir waren mit der CongerWanderFlottillen-Gruppe des Segelclub Hersbruck e.V. unterwegs. Dieses Wochenende wurde nicht gesegelt, sondern wir hatten unsere Außenbordmotoren dabei, Mast, Baum und Segel blieben zu Hause.
Nach einer kurzen Einweisung durch den freundlichen Hafenmeister starteten wir unsere Motoren und nahmen unseren geplanten Kurs auf der Altmühl flussaufwärts nach Dietfurt auf. Nach einer Stunde Fahrt stotterte unser Motor und ging aus, der Tank war leer. Wir trieben manövrierunfähig auf der Altmühl. Aber kein Problem, wir hatten vorgesorgt und bleifreies Benzin im 10 l Kanister dabei. Der Motortank fast etwa einen Liter, so dass wir alsbald unsere Fahrt fortsetzen konnten. Zum Glück war kaum Schiffsverkehr. Das passierte uns nicht nochmal, denn ab jetzt wurde jede Stunde, auch während der Fahrt, der Tank gefüllt.
Bei Dietfurt befindet sich in einer Bucht eine kleine Anlegestelle mit Stegen, die wir nach etwa 2 Stunden erreichten, dort machten wir mit 4 Schiffen im Päckchen fest und spazierten etwa 1,5 km in das Zentrum des Ortes zum Nachmittagskaffee. Dietfurt, auch Bayrisch China genannt, hat eine bemerkenswerte Geschichte, bekannt auch für den Chinesenfasching, der dort jedes Jahr gefeiert wird.
Nach ca. 1,5 Stunden hieß es wieder Leinen los und wir fuhren mit unseren Jollen flussabwärts zum Ausgangshafen Riedenburg-Haidhof zurück. Der Hafenmeister hatte uns Wasserliegeplätze zugewiesen, sodass wir unsere Boote bis zum nächsten Morgen dort liegen lassen konnten.
Am Abend gingen wir gemeinsam zum Essen in Riedenburg, ins Gasthaus Schwan. Bei guter regionaler Küche und einheimischen Biersorten verbrachten wir einen sehr schönen Abend. In Riedenburg befindet sich zentrumsnah ein Wohnmobilstellplatz, den wir mit unserem Wohnmobil nutzten. Unsere Wassersportfreunde übernachteten in einer Pension bzw. in einem Gasthof, diese Quartiere hatten sie im Vorfeld gebucht.
Am Sonntag, 18.7.21 kam eine weitere Crew mit ihrer Jolle hinzu und es ging, jetzt mit 5 Schiffen, von Haidhof aus, in die andere Richtung, flussabwärts Richtung Kehlheim. Eine kleine Herausforderung war das Passieren der Schleuse in Riedenburg. Es gibt 2 Schleusen, eine für die Großschifffahrt und eine für Sportboote. Die Schleuse für Sportbootfahrer muss man selbst bedienen. Da die Schleuse für Sportbootfahrer natürlich nicht so groß ist, wie die der Berufsschifffahrt, passierten wir die Schleuse Riedenburg mit einem Hub von 8m in zwei Schritten, d.h. zuerst fuhren 3 Boote in die Schleuse, nach dem Schleusen dieser mussten die letzten beiden Boote noch geschleust werden. Das dauert natürlich einige Zeit.
Danach erlebten wir eine wunderbare Flusslandschaft mit traumhaften Ausblicken. An Riedenburg vorbei bewunderten wir die Ruine Tachenstein, die Ruine Rabenstein und die Burg Rosenburg. Gegen Mittag fuhren wir in einem Seitenarm der Altmühl ein, dieser liegt am Fuße des erhabenen Schlosses Prunn. Es ist eine Anlegestelle für Wasserwanderer. Mittels Heckanker und Leinenverbindung zum Ufer konnten wir unsere Boote festmachen. Gerade noch rechtzeitig, denn unmittelbar nach dem Anlegen passierte ein 90m langes Frachtschiff diese Einbuchtung und sog das Wasser des Seitenarmes in Windeseile nahezu leer, was zu erheblichen Schwankungen bei unseren Jollen führte. Hier konnten wir unsere Schiffe nicht unbeobachtet lassen, so dass wir nach einer kurzen Brotzeit die Anlegestelle wieder verließen. Weiter flussabwärts ging es an Altessing vorbei, unter der Holzbrücke, dem Tatzelwurm, durch. Die Ruine Randeck sahen wir schon von weitem, als die Altmühl immer breiter wurde. Man konnte die Donau schon erahnen, als wir vor der Schleuse Kehlheim kehrt machten. Es ging wieder zurück nach Riedenburg, Dieses Mal schleusten wir alle 5 Jollen gemeinsam, denn der Platz in der Schleuse reichte vollkommen aus. Im kleinen Hafen Riedenburg-Haidhof tranken wir noch einen Nachmittagskaffee. Danach zogen wir gemeinschaftlich unsere Congerjollen der Reihe nach aus dem Wasser. Zum Abschluss gingen wir zum Abendessen nach Riedenburg, in Schweigers Restaurant. Parkmöglichkeiten fanden wir am Großparkplatz in Riedenburg. Gegen 20 Uhr fuhren wir wieder, um ein Abenteuer reicher, nach Hause.
65 Flusskilometer lagen im Kielwasser hinter uns, die wir in sehr guter Gemeinschaft mit 4 weiteren Crews in einer imposanten Gegend und gutem Wetter erleben durften.
Zu diesem Event gibt es auch einen VideoClip in YouTube.
G.&I. on Tour