2023 – Süd/Ost-Bayern mit dem WoMo in 8 Tagen

Das Jahr 2023 neigt sich dem Ende und bevor wir unser Wohnmobil winterfest machen mussten, unternahmen wir noch eine kleine Tour in den Südosten von Bayern mit einem kleinen Abstecher nach Österreich.

Am Sonntag, den 15. Oktober fuhren wir gegen Mittag Richtung Süden mit dem Ziel Landshut, der Regierungshauptstadt von Niederbayern. Dort gibt es einen schönen Wohnmobilstellplatz an der Isar, der sehr zentrumsnah gelegen ist. Es gibt hier Ver- und Entsorgung und man kann am Automaten mit Karte oder Bar bezahlen.

Als wir gegen 15 Uhr dort ankamen, bemerkten wir als erstes, dass unsere Wasserpumpe im Wohnmobil nicht funktionierte. Obwohl wir am Vortag alles überprüft hatten und da noch alles in Ordnung war, kann so etwas passieren. Die Besichtigung von Landshut musste zurückgestellt werden und als erstes kam der Werkzeugkoffer zum Einsatz. Nach ca 1 Stunde war das Problem gelöst und die Pumpe lief wieder. Endlich konnten wir unsere Stadtbesichtigung beginnen.

Der Anlaufpunkt unserer Besichtigung war die Burg Trausnitz, das so viel wie „Trau dich nicht“ (mich anzugreifen!)  bedeuten soll. Sie wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts vollendet. Majestätisch thront die Burg über der Stadt und oben angekommen hat man einen herrlichen Blick über Stadt und Land.

Unser Weg führte uns weiter in die gotische Altstadt mit den wunderschönen Giebelhäusern aus dem 15. Und 16. Jahrhundert. Das Wahrzeichen der Stadt ist allerdings der Kirchturm der Stiftsbasilika St. Martin. Mit einer Höhe von ca 131m ist er der höchste Ziegelkirchturm der Welt. Bekannt ist Landshut auch durch das Schauspiel „ die Landshuter Hochzeit“. Es zählt zu den größten historischen Schauspielen Europas. Allerdings findet dies nur alle vier Jahre im Sommer statt.

Für uns ging es weiter durch die Altstadt an die Isar, dort kehrten wir in eine Traditionswirtschaft „Gasthaus zur Schleuse“ ein. Danach ging es zu Fuß – am Isarradweg entlang – zurück zum Wohnmobil.

Montag: 16.10.23:
Nach einem guten Frühstück mit Brötchen vom nahegelegenen Bäcker, machten wir uns auf den Weg nach Altötting.

Um die Stadt besichtigen zu können, steuerten wir den Wohnmobilstellplatz  Griesstraße an. Dieser liegt sehr zentrumsnah und ist kostenlos.

Wir hatten zwar schon viel von diesem Wallfahrtsort gehört, waren aber bis dahin noch nie dort. Altötting liegt ca. 90 km östlich von München und gehört zum Regierungsbezirk Oberbayern. Seit ca. 1200 Jahren pilgern gläubige Menschen dorthin. Im 14. Jahrhundert kam ein aus Lindenholz geschnitztes Bild der „Schwarzen Muttergottes“ nach Altötting.. Dieses Bild befindet sich noch heute im Oktogon der Gnadenkapelle.

Seit 500 Jahren ist diese Stadt der bedeutendste Marienwallfahrtsort im deutschsprachigen Raum. Im 15. Jahrhundert soll sich hier ein Marienwunder ereignet haben, bei dem ein totgeglaubtes Kind, durch Flehen der Mutter zur Jungfrau Maria, ins Leben zurückkehrte.

Im Kapellenrundgang der Gnadenkapelle befinden sich heute über 2000 Votivtafeln, die von der langen Geschichte der Wallfahrt zeugen. Im Laufe der Jahre sind natürlich viel mehr Tafeln zusammengekommen, die allerdings nicht alle ausgestellt werden können. Es sind über 50.000 Tafeln.

So erkundeten wir diese eindrucksvolle Stadt mit den vielen Kirchen und  ihren Geschichten. Wir entdeckten außer der Gnadenkapelle die Stiftspfarrkirche St. Philippus und Jakobus mit ihren beiden Türmen, die Basilika St. Anna und weitere. Ein Highlight für uns war auch das Panoramamuseum in Altötting.

In diesem Museum befindet sich ein Gesamtkunstwerk aus Architektur, Malerei und Bühnenbildnerei. Ein riesiges Rundgemälde auf 1200 qm versetzt den Besucher in die Zeit 33 n. Chr in das antike Jerusalem und schildert dem Besucher den Ablauf von Jesus Gefangennahme bis zur Kreuzigung per Audioführung.

Nach den vielen neuen Eindrücken setzten wir unsere Fahrt fort und unser nächstes Ziel war Burghausen. Eigentlich wollten wir hier nur kurz eine Kaffeepause einlegen, aber ein Blick auf die Website der Stadt machte uns neugierig auf die Burg, die es hier gibt.

Burghausen liegt an der Salzach an der Grenze zu Österreich und besitzt mit einer Länge von etwa einen Kilometer die längste Burg der Welt. In dieser Anlage findet man Museen und Ausstellungen.  Die Anlage liegt auf einem schmalen Bergrücken zwischen der Salzach und dem Wöhrsee hoch über der Stadt. Sie wurde auch als Zweitwohnsitz der Herzöge von Landshut genutzt.

Wir nahmen unsere Räder und fuhren damit durch die sehr eindrucksvolle Burganlage. Die Aussicht war einfach traumhaft.

Anschließend setzten wir unsere Reise fort und unser Ziel war ein Wohnmobilstellplatz in Simbach am Inn. Aufgrund von vielen Baustellen und Umleitungen war es nicht ganz einfach, zu diesem Stellplatz zu gelangen, was uns aber nach einigen Irrfahrten gelang. Die Sonne schien, jedoch die Temperaturen waren schon sehr herbstlich. Auch jetzt kamen wieder unsere Fahrräder zum Einsatz, wir radelten kurz über den Inn in die benachbarte Stadt Braunau am Inn. Die Stadt wird als größte Stadt im Innviertel bezeichnet und hat eine historische Altstadt. Unser Weg führte uns wieder zurück nach Simbach in eine Pizzeria und anschließend radelten wir wieder zu unserem Wohnmobil zurück.

Dienstag: 17.10.2023:
Nach einem guten Frühstück ging es weiter nach Österreich auf der B147 in Richtung Straßwalchen, am Irrsee und am Mondsee vorbei, nach Steinbach am Attersee. Dort informierten wir uns, welche Campingplätze in Betracht kommen könnten, wenn wir nächstes Jahr eventuell mit unserer Congerjolle eine Woche hier verbringen würden. Die zwei von uns ausgesuchten Campingplätze waren leider schon geschlossen, es war aber möglich die Gegebenheiten anzusehen. Nicht nur die Campingplätze waren geschlossen, Wohnmobilstellplätze sind in Österreich sowieso sehr rar und überhaupt gab es kein touristisches Leben mehr in dieser Gegend um diese Jahreszeit. Wir genossen die Ruhe am See, fotografierten und setzten danach unseren Weg fort auf der B145 über Bad Ischl und weiter nach St. Wolfgang am Wolfgangsee. Hier gibt es einen großen Parkplatz, sehr zentrumsnah, allerdings gebührenpflichtig,  der auch für Wohnmobile zum Übernachten genutzt werden kann. Dort angekommen erkundeten wir das schöne Städtchen St. Wofgang am Wolfgangsee. Touristen sind um diese Jahreszeit glücklicherweise nicht mehr viele unterwegs, sodass man die Stadt in Ruhe betrachten kann. Bekannt durch den Spielfilm aus den 1960er, wie: „Das weiße Rössl am Wolfgangsee“ wurde dieser Ort sehr bekannt.

Der Wolfgangsee ist einer der größten Seen von Österreich und die Schifffahrt war auch noch in Betrieb. Nach unserer Besichtigungstour ging es zurück zum Wohnmobil und wir ließen den Abend bei einem guten Essen  ausklingen.

Mittwoch 18.10.2023:
Diesmal starteten wir etwas früher wie sonst, da unser Parkticket abgelaufen war. Verlängern war nur möglich, indem man erneut ein Tagesticket hätte kaufen müssen, das wollten wir nicht. Wir fuhren von St. Wolfgang Richtung St. Gilgen.Unterwegs nutzten wir die Gelegenheit zum Frühstücken auf einem Parkplatz direkt am See und genossen dabei einem herrlichen Sonnenaufgang. Anschließend ging es weiter über Fuschl am See Richtung Salzburg und von dort aus zum Chiemsee – Wohnmobilstellplatz Steiner – Almfischer. Dieser Stellplatz ist kostenpflichtig, sehr schön gelegen mit Ver- und Entsorgung. Der Chiemsee liegt ca 5 km entfernt, aber mit dem Fahrrad kommt man gut dort hin. Das Wetter war sonnig und so radelten wir nach Chieming, besuchten ein Cafe und danach ging es auf Radwegen wieder zurück zum Stellplatz. Die Sonne und einen herrlichen Blick auf die Bergwelt konnten wir an diesem Spätnachmittag noch gut vor unserem Wohnmobil genießen.

Donnerstag 19.10.2023:
Nach einer ruhigen Nacht setzten wir unseren Weg fort, es ging an der Ostseite des Chiemsees entlang, wo wir immer wieder Fotopausen einlegten. In Gstadt am Chiemsee parkten wir unser Wohnmobil und schlenderten am Ufer des Sees entlang. Über Bad Endorf setzten wir unseren Weg nach Wasserburg am Inn fort. In der Innenstadt ergatterten wir einen der beiden kostenlosen Wohnmobilstellplätze mitten in der Stadt. Zu Fuß schlenderten wir durch die Stadt, die zwar sehr schön ist, aber leider zwängt sich der Autoverkehr durch die Altstadt, sodass man das Ambiente nicht so richtig genießen kann.

Wir besichtigten die Frauenkirche mit Stadtturm, das Kernhaus, Innbrücke, Brucktor, Rathaus, Pfarrhof, Max-Emanuel-Kapelle usw. Ein Skulpturenweg am Inn entlang lud zum Spazieren gehen ein.Da uns der Stellplatz zum Übernachten nicht zusagte fuhren wir weiter in die von uns schon besuchte Stadt Altötting. Der Stellplatz „Dultplatz“ in der Stadt fand unseren Zuspruch, da wir hier guten Satellitenempfang hatten und es schon finster war, sodass wir keine Lust mehr für einen Abendspaziergang hatten.

Freitag, 20.10.2023:
Frische Brötchen gab es heute wieder vom Bäcker, danach ging es erst einmal zum Entsorgen und danach fuhren wir direkt nach Bad Füssing.
Beim Campingplatz Holmerhof entschieden wir uns für einen Wohnmobilstellplatz am Eingang des Platzes. Wir packten unsere Badesachen ein und dann ging es mit dem „Bäderbus“, der direkt am Campingplatz eine Haltestelle hat, zur Therme. In Bad Füssing gibt es 3 Thermen, die man besuchen kann. Wir entschieden uns für die Therme 1 und verbrachten angenehme Stunden in dieser. Abends besuchten wir das zum Campingplatz gehörende Wirtshaus am Tennisplatz.

Samstag, 21.10.2023:
Die Sonne schien, wir „sattelten“ unsere „Drahtessel“ und unternahmen eine kleine Radtour. Das erste Ziel war der „Haslingerhof“. Das ist ein Erlebnishof für „Groß und Klein“ in der Nähe von Bad Füssing. Am Vormittag war hier aber noch nicht allzu viel los. Weiter ging es nach Bad Füssing durch die Stadt und durch den Kurpark. Gegen Mittag waren wir wieder beim Wohnmobil und anschließend ging es wieder mit dem „Bäderbus“ nach Bad Füssing, diesmal in die Europatherme. Auch diesmal verbrachten wir schöne Stunden bis zum Abend und dem Essen ging es diesmal zum „Griechen“ nach Bad Füssing.

Sonntag, 22.10.2023:
Nach einem guten Frühstück mit frischen Brötchen machten wir uns wieder auf den Heimweg. Allerdings nahmen wir nicht den direkten Weg, sondern fuhren erstmal zum Tanken nach Österreich, danach über Bad Griesbach und Vilshofen zur Autobahn A 3. Am Nachmittag waren wir dann wieder zu Hause.

Resümee:
Für diese Woche hatten wir keine detaillierte Planung. Unsere Tagesziele haben wir sehr spontan und wetterabhängig entschieden. Es gab wieder viel Schönes und Neues zu entdecken. Das Reisen in der Nachsaison gefällt uns auch deshalb, da es dann an sehenswerten Orten nicht von Touristen überlaufen ist.