Schlagwort-Archive: Alpen

2018 – Mit dem Wohnmobil nach Ligurien, an die italienische Riviera

Cinque Terre sowie Orte an der italienischen Riviera waren unser Ziele für unsere WoMoTour im Herbst 2018.

Schroffe Klippen, reiche Blütenpracht, kunterbunte Fischerdörfer, und idyllische Wanderwege,  Auf unserer Tour entlang der ligurischen Küste zeigte sich Italien von seiner malerischen Seite.
Als Orientirung nutzten wir u.a. die Empfehlungen von Ralf Greus  „Mit dem Wohnmobil nach Ligurien“ , erschienen im WOMO-Verlag.

Freitag, 21.9.18, Spätnachmittags ging es los. Das Carthagoforum lud zum Südtreffen 2018 nach Pfronten ein. 19 Wohnmobile trafen sich am Wohnmobilstellplatz in Pfronten (Am Wiesele, Pfronten im Allgäu, etwa 40 Plätze, gut organisiert) und wir mitten drin.

Wohnmobilstellplatz Pfronten

2 Tage Erfahrungsaustausch über WoMo-Technik und Touren mit anderen Wohnmobilisten aus ganz Deutschland. Herzlich, spannend und interessant. Den Samstag nutzten wir außerdem für eine längere und anstrengende Fahrradtour an der Vils, dem Lech entlang nach Füssen zu einem der besten Cafes Deutschlands und über den Weißensee wieder zurück nach Pfronten. Weil wir ein paar Umwege, statt Abkürzungen, machten waren wir nicht 3 Stunden sondern 6 Stunden unterwegs.

Abends gingen wir mit allen Teilnehmern zum Essen in das Wirthaus gleich nebenan.

Am Sonntag 23.9.18 fuhren wir weiter zum 100 km entfernten Bodensee, der WoMo Stellplatz in Gohren, direkt vor dem gleichnamigen Campingplatz war unser Nachlager (kein Strom, dafür konnten wir die Einrichtungen des Campingplatz nutzen). Wir trafen uns mit Christel und Hermann, einem Seglerehepaar, welches wir auf einem unser Flottillensegeltörns kennengelernt hatten.

Im Seegarten Kressbronn

Den Tag verbrachten wir mit unseren Freunden beim Sightseeing in Kressbronn und Langenargen und anschließendem Pizzaessen (Pizzeria De Marchi). Am Bodensee war Sturm vorhergesagt, so dass uns das geplante gemeinsame Segelevent zu gefährlich schien. Wir nahmen trotzdem traumhafte Impressionen in dieser Phase vor dem Sturm am Abend vom See mit.

Tags darauf fuhren wir nach dem Entsorgen und Wassertanken über Lindau, Bregenz, Hard und Höchst mautfrei durch Österreich in die Schweiz. Mit 4, 25t Fahrzeuggesamtmasse mussten wir an der Zollstation in St. Margrethen anhalten und die Schwerlastabgabe (30 € für 10 Tage verteilt über ein Jahr anstatt der üblichen Jahersvingette, wegen der Mindestgebühr wohl das Günstigste) begleichen. Das Formblatt dazu lag an der Zollstation auf, musste für Wohnmotorwagen ausgefüllt werden, der Zollbeamte stempelte das Dokument ab und kassierte die fällige Abgabe. Nun können wir innerhalb eines Jahres 10 Tage mit unserem WoMo in der Schweiz verweilen. Wir fuhren aber sofort auf die Autobahn Richtung Chur, San Bernardino, Bellinzona an den Lago Maggiore. Über engen Küstenstraßen erreichten wir unseren ersten WoMoStellplatz in Italien und zwar in Cannobio und genossen vor unserem WoMo die letzen Sonnenstrahlen des Tages bei einem Glas Rotwein, mitten zwischen den umgebenenen Bergen.

Nach einer Besichtigung der wohl schönsten Uferpromenade des Lagos in Cannobio am Dienstagvormittag fuhren wir weiter bis zur Südspitze des Sees gen Süden und dann auf der „Autostrada“, wo ein Bezahlautomat nicht funktionierte gen Südwesten (wir erhielten eine Rechnung, die in den nächsten 14 Tagen zu begleichen ist) bis Fontanellato. Auf dem gleichnahmigen und großzügigen WoMoStellplatz übernachteten wir. Mit unseren Fahrrädern erkundeten wir zuvor die Altstadt des Ortes an der Wein, Käse und Schinkenstraße mit einer eigenen von Wasser umgebenen Festung. Parmakäse und Parmaschinken sind hier kurz vor der Großstadt Parma zu Hause.Wir gingen noch Einkaufen. Den erworbenen Rotwein und ein Stück Käse genossen wir im Wohnmobil.

Das Wetter war weiterhin traumhaft schön. Nachts sanken die Temperaturen zwar auf 12 bis 14 Grad aber tagsüber war mit 25 Grad und mehr kurze Hose angesagt. Bei uns ging es weiter nach La Spezia. Wir wollten auf den Stellplatz Portovenere. Wir quälten uns auf kurvenreicher engen Straßen an die Südspitze der Halbinsel des gleichnamigen Ortes und stellten leider fest, dass es diesen WoMoStellplatz Portovenere (N44º3’34“; E9º50’54“) leider nicht mehr gibt. Schade, war schön hier. Was nun? Kurzfristig enschieden wir uns für den Platz in La Spezia. Industriegebiet, lieblose Schotterpiste, bestimmt 70 WoMos. Naja, für eine Nacht wars auszuhalten. Machten allerdings am Spätnachmittag noch die Stadt mit unseren Rädern unsicher.

Sehr viel Verkehr – eine Großstadt halt – es gab leider nur teilweise Radwege – und auch nicht allzu viel Wagemutige, die hier mit dem Rad unterwegs waren. Am Kai lagen unter anderem 3 große Traumschiffe, die abends La Spezia wieder verließen.

Donnerstag, 27.9.18, wir erreichten endlich die Cinque Terre. Monterosso al Mare lag uns zu Füßen.

WoMoStellplatz Ill Pegio

Doch wir wollten dieses erste Dorf der Cinque Terre auch besichtigen -und wanderten bei hochsommerlichen Temperaturen einen abenteuerlichen Weg zu Fuß ins Tal.

Nach einem Stadtspaziergang fuhren wir mit dem Linienbus zum WomoStellplatz zurück. Zum Glück – der Rückweg bei diesen Temperaturen wäre sehr anstrengend geworden. 300 Höhenmeter über dem historischen Küstenort, toll, mit jeder Brise Wind kam ein süsslicher parfümartiger Duft bei uns an, denn viele Kräuter standen noch in der Blüte. Wie wäre das erst im Frühjahr? Wir genossen die Abendstimmung und den Sonnenuntergang im Restaurant bei Gillio, gleich neben unserem Stellplatz. Leider waren wir die einzigen Gäste, es war halt doch schon Nachsaison.

Weil wir den Stellplatz nicht schnell genug reserviert hatten und ein sonniges Wochenende vor der Tür lag, mussten den Platz räumen, Schade, wir wären gerne noch einen Tag geblieben.

So erlebten wir eine abenteurliche Weiterfahrt über die Höhenzüge der Cinque Terre. Zunächst ging es nach Levanto, dann nach Banassola bis Deiva Marina, wo wir einen schönen Campingplatz namens „Valdeiva“ zu Acsi-Konditionen anfuhren.

In einem 200m entfernten Supermarkt besorgen wir Mineralwasser und Steaks zum Grillen, nutzten im Anschluss den kostenlosen Shuttle-Service des Platzes und fuhren damit an den Mittelmeerstrand (3,8km), probierten unterwegs, jeder ein Stück, Focaccia (no Pizza!) von einer Panetteria (Bäcker) in der Stadt. Die Stadt Deiva Marina ist nicht sehr sehenswert. Touristisch lebt sie scheinbar von der guten Zugverbindung in das Cinque Terre-Gebiet.

Abends wurde der Grill angemacht, wir saßen bis zum Sonnenuntergang noch vor unserem WoMo, zwischen Franzosen, Italiener, Engländer, Holländern und Deutschen, dann wurde es ziemlich schnell kühl.

Schon wieder Samstag. Die Zeit vergeht rasend schnell. Wir nutzten heute auch die gute Zugverbindung und das anhaltend schöne Wetter die Cinque Terre, genauer gesagt, die restl. 4 Dörfer, Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore zu besichtigen. Mit gepacktem Rucksack ging es mit dem kostenlosen ShuttleService des Campingplatzes zum Bahnhof Deiva Marina und mit dem Zug Trenitalia nach Vernazza. Die Zugfahrkarten (Deiva Marina – Levante) und die Cinque Terre Card (beinhaltet alle Zugfahrten in der Cinque Terre von Levante -La Spezia) hatten wir vorher schon über das Internet beschafft und in der Rezeption des Campingplatzes ausdrucken können. So erkundeten wir das Weltkulturerbe der UNESCO und die imposanten und sehenswerten Dörfer zu Fuß, treppauf und treppab und nahmen uns dazu einen ganzen Tag Zeit (den braucht man mindestens). Kurzentschlossen entschieden wir uns auf dem Rückweg mit dem Schiff mitzufahren – für uns das Highlight des Tages. Der Blick vom Meer aus in dieses Gebiet ist einmalig! In Monterosso stiegen wir wieder in den Zug ein und fuhren zurück nach Deiva Marina. Ein anstrengender Tag ging mit unvergesslichen Eindrücken zu Ende.

Gut gefrühstückt, mit frischen italienischen Brötchen, die es nach Vorbestellung auf dem Campingplatz gab, ging es per WoMo über den Rücken der Appeninnen (der Weg durch den aufgelassenen Eisenbahntunnel der Küste entlang wurde wegen unserer Fahrzeuggröße nicht empfohlen) zunächst auf einen kostenlosen und großzügigen Parkplatz am Rande der Stadt Sestri Levante. Mit unseren Fahrrädern besichtigten wir die Fußgängerzone und flach anlaufende Küste, (großer Badestrand und Marina) die sich direkt daran anschloss. Unsere Blicke schweiften über den Golf de Tigullio, bis hinüber nach Rapallo, unserem nächsten Etappenziel. Dort liefen wir den Campingplatz Rapallo an, dessen Zufahrt cm-Arbeit bedeutete. Zum Glück war die Zufahrt eine Einbahnstraße! ! Mit unseren Räder fuhren wir noch in die 3,5km entfernte Altstadt und zur Hafenpromenade, um uns für eine Schifffahrt nach Portofino zu erkunden.

Castello di Rapallo

Der Verkehr in dieser Stadt eignet sich aber eher weniger zum Radfahren. Roller -Autos – Busse -alles ist sehr rasant unterwegs.

Tags darauf bestiegen wir den Linienbus, der uns laut Campingplatzrezeption zum Fähranleger bringen sollte. Zum Glück waren die Busfahrer sehr geduldig und hilfsbereit und erklärten uns in gutem Englisch die Busanschlüsse, da wir nach 3 Stationen umsteigen mussten, was uns am Campingplatz nicht gesagt wurde. Die örtliche Touristinfo wurde erst um 10: 00 Uhr geöffnet. Aber unser Fährticket bekamen wir als Roundtrip von Rapallo über Santa Margherita nach Portofino auch am Fähranleger.

Auf der noch sonnigen Überfahrt beeindruckten uns die Villen entlang des gesamten Küstenabschnitts bis Portofino. Portofino selbst war für uns sehenswert. Das kleine ehemalige Fischerdorf mit den bastelfarbenen Häuseren, dem Castello Brown, mehren altertümlichen Kirchen und einem Hafen, wo Luxusyachten vor Anker liegen (der idylischer Ort Portfino war und ist immer noch Treffpunkt vieler Filmschauspieler und Promis).

Der Hafen von Portofino

Wir besichtigten nicht nur den Ort, Kirchen und Hafen sondern umwanderten die Südspitze der ligurischen Halbinsel, wir sahen eine Wasserhose, die sich auf dem Meer aufbaute und wieder auflöste, wurden auf dem Weg zum Leuchtturm von Gewittern und eingeholt. Ein Regenponcho für 99 Cent bewarte uns davor, dass wir nicht klatschnass wurden. Auf der Piazetta setzten wir uns zum Cappuccino in ein Cafe. Irene bestellte sich noch einen Eisbecher, der, wie sich erst spät herausstellte, eine Spezialität Portofinos ist, genannt: Paciugo – eine süße Mischung aus frischen Früchten-Eis-Sahne und Amarenakirschen.

Wir verliesen diesen Ort mit dem Schiff gegen 15 Uhr und machten auf unseren Roundtrip Zwischenstation in Santa Margherita, bis unsere Fähre gegen 16:30 Uhr wieder in Rapallo festmachte. Den Weg bis zum Campingplatz legten wir zu Fuß zurück, da wir auf den Bus zu lange hätten warten müssen.

Die Nacht war ziemlich unruhig, der Starkwind schüttelte unser WoMo durch und ich musste immer an das Mistralphänomän denken. Der Spuk war am nächsten Morgen vorbei, die Sonne schien und wir fuhren weiter gegen Südwesten, diesmal ein Stück Autobahn, bis Genua. Dort bunkerten wir Vorräte, insbesondere Mineralwasser und Brot. Weil wir vor dem Lidl keinen passenden Parkplatz für unser WoMo gefunden haben blieb ich im Auto und rangierte hin und her, während Irene einkaufen ging. Wegen des Brückeneinsturzes in Genua spielte unser Camper-Navi in Genua verrückt und ich bin dadurch einige abenteuerliche Straßen gefahren, bis es uns gereicht hat und wir auf die Autobahn gefahren sind. Letztendlich gelang mir dies nur Dank meines Orientierungssinnes.

Die Küstenstraßen sind teilweise eng und überhängend

Es ging weiter an der Küste entlang nach Finale Ligure auf dem gleichnamigen WoMoStellplatz direkt am türkiesblauen Meer.

Finale Ligure vom Stellplatz aus afgenommen

Wir genossen unseren Ankommensschluck (Mineralwasser und Saft) beim Rauschen der Wellen und bei traumhaften Ausblicken auf die sonnige Riviera di Ponente. War das am Horizont in der Abendsonne etwa schon Korsika? Wir bummelten anschließend noch in das Stadtzentrum und genossen den Abend in Meeresnähe.

Der Verkehrslärm von der nahegelegenen Küstenstraße weckte uns. An den morgendlichen Rythmus (Morgentoilette, Frühstück, Routenbriefing, Klarmachen zum Losfahren, Entsorgen und Wassertanken) hatten wir uns schon gewöhnt. Unser Etappenziel war an diesem 3.10.18 das Bergdorf Zuccarello in Ligurien und Garessio in Piemont.

Bergdorf Zuccarello

Unser WoMo erklomm von Albenga aus über Serpentinen 1000 Höhenmeter auf der Strata Provinciale 582. In Garessio gab es eine Teerpiste, die als Stellplatz ausgewiesen war, gleich neben der Straße, die uns genauso wenig gefallen hat wie der Ort selbst (sollte laut Beschreibung mit eines der schönsten Dörfer Italiens sein). Wir fuhren deswegen heute schon zurück nach Zuccarello, das Bergdorf hatten wir nämlich auf der Herfahrt schon besichtigt und übernachteten dort auf dem nördlichen Parkplatz. Der Parkplatz dort war zwar kein ausgewiesener WoMoStellplatz aber für eine Nacht dort stehen, das ging schon mal.

Donnerstag, 4.10.18, wir fuhren wieder zurück an die Küste. In Albenga schienen mir die Spritpreise in der Gegend am günstigsten (1,519 €/l).Nach dem Tankstopp ging es weiter an der Küstenstraße entlang. Die Isola Galinara im Blick auf der SS1 nach Alassio, Andora bis nach Cervo. Unser Etappenziel, den gleichnamigen WoMoStellplatz erreichten wir bereits gegen 13:00 Uhr, so dass wir nach einer längeren Mittagspause mit Asti Spumante ( es war mein Geburtstag) noch die autofreie Altstadt besichtigen konnten. Teils mit dem Rad, teils zu Fuß ging es durch verwinkelte Gassen, an verschachtelten Häusern vorbei, hinauf zur barocken Kirche San Giovanni Battista.

Cervo
Zu Fuß unterwegs in den Gassen von Cervo

Wir hatten Glück mit dem Wetter und die Ausicht von hier oben war traumhaft. In einem italienischen Terrassencafe, saßen wir unter einem riesigen Gummibaum, genoßen die Aussicht, den Cappuccino bzw den Eisbecher. Abends kochte Irene eine Spezialität des Hauses imWoMo und ich war fleißig am telefonieren.

Eigentlich wollten wir am Folgetag wieder in einem Bergdorf, in Badalucco, auf dem in unserem Womo-Stellplatzführer empfohlenen Stellplatz übernachten. Als wir dort ankamen standen wir nur auf dem Parkplatz des Ortes, der mit Pkws voll belegt war. Von einem WoMoStellplatz keine Spur. Schade, wir hätten uns das gerne angeschaut und etwas von dem weltbekannten und teueren „Roi Carte noir Olio“, Olivenöl, aus den in der Gegend wachsenden Taggiasca-Oliven, probiert.

Badalucco, kein Stellplatz für WoMos

Unsere Reise ging stattdessen weiter nach San Remo. Auf dem WoMoStellplatz am Rande der Stadt konnten wir neben vielen anderen deutschsprachigen Mobilisten kostenlos stehen. Der aufgelassene Bahndamm, jetzt Radweg führte uns direkt ins Zentrum und zum Hafen.

Wir schlenderten durch die Gassen der Altstadt von San Remo …
… und hatten einen tollen Blick auf den Hafen.

Den Abend gingen wir in das von unseren schweizern Womo-Nachbarn empfohlene Restaurant, auf dem benachbarten Campingplatz, gut und günstig.

Unsere letzte Etappe in Ligurien, an der italienischen Rivera entlang, starteten wir etwas wehmütig. Der Himmel war bewölkt, in der Nacht hatte es leicht geregnet und das Meer war grau. An diesem Tag unternahmen wir die abenteuerlichste Bergfahrt unserer bisherigen Reise nach Dolceaqua, Isolabona, rechts über eine schmale Brücke hinauf auf einer schmalen Bergstraße nach Apricale, einem weltbekannten und imposaten Bergdorf (kaum zu glauben, dass hier noch jemand wohnt).

Das Bergdorf Apricale

Die Straße zu diesem Bergdorf ist eher für einen Smart geeignet als für ein Womo von 7,5 m Länge und 2,30 m Breite. Doch Günther ließ sich nicht beirren und schraubte sich mit dem Womo durch die engsten Stellen und Gassen (Gegenverkehr hielt sich glücklicherweise in Grenzen) nach oben, ohne zu wissen, ob es hier irgendwo eine Stelle zum Wenden geben wird. (Anmerkung Irene) Diese Wendestelle gab es am Ende des Bergdorfes (Weiterfahrt wäre auch nicht gegangen, da nach 3 km die Weiterfahrt über 3,5 t untersagt war.) Danach ging es die gleiche Strecke wieder zurück!

Wir landeten schießlich auf dem Campingplatz in Ventimiglia, etwa 150m von der Altstadt entfernt.

Sonntag, 7.10.18, wir verließen gegen 11:00 Uhr die Mittelmeerregion, es ging bei Nieselregen wieder nach Norden, ins Piemont, nach Peverengo, auf einen acsiCampingplatz mit Waschmaschine. Dazu mussten wir über die E74 auf etwa 30km durch Frankreich in die Alpen und durch den alten Tende-Tunnel auf etwa 1400m.

Die Europastraße ist zum Teil schmal und ampelgesteuert nur einspurig befahrbar. Da wir nicht sehr schnell unterwegs waren hielten wir an geeigneten Stellen immer mal wieder an, um Schlange, hinter uns vorbeizulassen. Die Italiener bedankten sich mit einem Hupkonzert. An der Grenze nach Frankreich mussten auch wir unser Womo öffnen, der Grenzbeamte schaute sich kurz um, nicht dass wir Schwarzfahrer mitführen.

Am Montagnachmittag fuhren wir mit unseren Rädern noch etwa 25 km nach Cuneo, einer Provinzstadt im piemotischen Flair. Erinnert etwas an Südtirol, allerdings ist die Gegend ziemlich flach, was unserer Fahrradtour entgegengekommen ist. Die Berge der Appeninnen im Südosten und der Westalpen im Südwesten und Westen begleiteten uns.

2 Nächte an diesem Platz reichten uns und wir entschieden Turin, die Hauptstadt des Piemont, zu besichtigen. Dazu fuhren wir auf den kostenlosen WomoStellplatz mitten in Turin. Mit dem Fahrrad radelten wir ins ca. 3 km entfernte Zentrum, u.a. Fußgängerzone, Dom di Giovanni Battista, das Turiner Grabtuch, via Po, Uferpromenade des Po und weitere historische Denkmäler, Bauten und Türme.

Das Radfahren war abseits der Fahrradwege, wegen des dichteñ italienischen Autoverkehrs etwas anstrengend. Es hatte sich dennoch gelohnt.

Aosta im gleichnamigen Tal war unser nächstes Ziel. Nach etwa 140 km hatten wir den Stellplatz mitten in Aosta erreicht.

Ein kostenpflichtigen Platz 1€/h, der uns nur für einen Stadtrundgang zusagte, fanden wir problemlos. Die Stadt in Mitten der höchsten Berge der Alpen mit Zeugnissen aus der Römerzeit Augusta Praetoria 25 v. Chr. auf seinen Eroberungen über die Alpen und in der Folge aus Zeit der Christianisierung, die ähnliche Wege nahm. Leider war der Himmel fast bedeckt, so dass wir das Bergpanorama nicht vollständig haben sehen können.

Am Alpensüdrand entlang ging es weiter, weitestgehend mautfrei, nach Como. Das Tiefdruckgebiet, welches am Tag zuvor in Mallorca zur Katastrophe mit mehreren Toten geführt hat, hatte uns in abgeschwächter Form erreicht. Es regnete nur noch. In Como lotste uns unser Navi durch die Stadt. Am Aera Camper Como bekamen wir den letzten freien Platz (18:00Uhr).

Nach einem Spaziergang an den Comer See, der etwa 2 km vom Stellplatz entfernt lag und an den wir nur an wenigen Stellen ran kamen, fuhren wir über den Gotthard-Tunnel zum Vierwaldstätter See nach Luzern und übernachteten auf einen Campingplatz in Luzern-Kriens.

Luzern, Monaco der Schweiz, war wirklich eìne Reise wert, vor allem weil wir diese mit einem Bekanntschaftsbesuch verbinden konnten.

Allerdings waren die Preise mehr als gesalzen, 1 Bier 0,4l im Brauhaus Luzern 8 CHF, etwa 7,80 €.

Bei den Preisen zog es uns wieder nach Deutschland. Am Zuger See, Züricher See, Walensee vorbei, ging es durch Lichtenstein nach Feldkirch zum Tanken und dann mautfrei zum Bodensee auf der deutschen Seite, Gohren (Stellplatz mit Nutzung der Sanitärgebäute des Campingplatzes).Hier blieben wir einen Tag und radelten auf dem Bodenseeradwanderweg über Nonnenhorn, Wasserburg zur Lindau-Insel.

Es ging weiter, der deutschen Alpenstraße entlang, an den Staffelsee (Übernachtung kostenlos auf einen Parkplatz mitten in Murnau), dann nach Garmisch zum acsi-Campingplatz in Grainau (Wanderung auf der Alpspitze, Sightseeing Garmisch),

auf der Alpenstraße weiter über Walchensee, Kochelsee, jeweils mit entsprechenden Zwischenstopps nach Bad Tölz an den Womo-Stellplatz direkt an der Isar (Stadtbesichtigung, Rundwanderung zum Kalvarienberg).

Die deutsche Alpenstraße führte uns über den Achenpass mit Tankstopp in Österreich (15ct/l günstiger als in D), Bad Wiessee am Tegernsee nach Schliersee. Der kostenlose Übernachtungsplatz mitten im Ort war Ausgangspunkt für eine Radeltour um den Schliersee.

Auf der Alpenstraße ging es anschließend bis zum Chiemsee, Bernau,  und von dort aus, nach 4 Wochen WoMo-Tour über die Autobahn leider wieder nach Hause.

Ca. 3000 km, 30 Tage tolle, spannende Urlaubserlebnisse lagen hinter uns.

Ligurienroute
Unsere Reiseroute nach Ligurien mit Kennzeichnung unserer Übernachtungsorte

 

I. & G. Engelhardt

2017 – PanoramaWoMoTour durch die Alpen

Unser Wohnmobil, einen Hymer Tramp SL 568, konnten wir einen Tag früher als geplant abholen.

wp-image-974365599.jpg
Hymer Tramp 568 SL, 7m lang, 2,35m breit und 2,90m hoch

 

Nach dem Einräumen ging es am Freitag Nachmittag los. Wir fuhren bei Sonnenschein in den Sonnenuntergang und erreichten  bei Regenwetter, nachts unser erstes Etappenziel,  den Tegernsee. Auf dem leeren Großparkplatz in Gmund  stellten wir unser Womo verbotener Weise,  wie sich später herausstellte, ab.

Tags darauf, Samstag, 16.9.17, schlenderten wir bei Regenwetter durch den Ort, am Tegernsee entlang und stellten fest, dass der Tegernsee eigentlich auch ein reizvolles Segelrevier sein könnte. TegernseeNachdem wir unseren Proviant vervollständigt hatten (Irene hatte die Butter vergessen) ging es mit der Hoffnung auf  besseres Wetter vingettenfrei über die Alpen. Zunächst am Achensee vorbei, auf der Landstraße 171 nach Innsbruck und dann hinauf, der alten Brennerstraße entlang, auf den Brenner. Regen, Regen und wieder Regen. Kurz vor Matrei war wegen eines Murenabgangs die Brennerstraße gesperrt.  Die Umleitung führte uns über die mautpflichtige Brennerautobahn, an die Österreicher mussten wir nun doch noch 9 € für etwa 30km Autobahn abdrücken. Am Brennerpaß ging der Regen in Schnee über und unser Womo meldete 1 Grad Lufttemperatur und Glatteiswarnung. Unseren ursprünglichen Tourenplan durch die Dolomiten konnten wir vergessen. Die Alpen waren wolkenverhüllt und so fuhren wir auf der Brennerautobahn (12,60 € und 180km) weiter bis die Sonne schien nach Süden. Brixen, Bozen, Gardasee, endlich Sonnenschein, 20 Grad, gegen 1800 Uhr erreichten wir Riva del Garda und auch gleich den Campingplatz Brione.Riva Mit unseren Fahrrädern erkundeten wir sogleich die malerische Altstadt am Nordufer des Sees mit anschließenden Pizzaessen. Riva del Garda ist bei den Seglern international wegen der gleichmäßigen und sportlichen Windverhältnisse sehr beliebt. Dem entsprechend waren die Wahrzeichen der Stadt in den Landesfarben angestrahlt und die Silhouetten der benachbarten Städte spiegelten sich im See, das war für uns noch ein schöner Etappenabschluss.

Sonntag, 17.9.17 – In der Nacht riß uns ein heftiges Gewitter mit Starkregen, der den Campingplatz fast unter Wasser setzte, aus dem Schlaf.  Stellten aber am Morgen fest, dass alles gut ging. Die Sonne kam langsam hervor und löste die Wolken in den Bergen auf. Nach einem guten Frühstück mit frischen italienischen Brötchen ging es mit unserem Womo an Westseite des Gardasees mit herrlichen Ausblicken entlang. Die historische Straße an der in Steilwand war eng, in den Felsen gehauen und mit vielen Tunneln versehen. Den italienischen Fahrstil wollten wir uns nicht angewöhnen, bei uns ging es nicht so rasant voran, so dass uns immer mal wieder ein Hubkonzert von hinten einholte. Na ja, an möglichen Parkbuchten ließen wir die eiligen Italiener vorbeiziehen, denn ein Überholen war auf dieser engen Bergstraße nicht möglich. Durch die malerische Ortschaft Limone, Gargnano, Salo erreichten wir nach etwa 3 Stunden Fahrt die Stadt Desenzano und dort einen schönen Stellplatz zwischen Olivenbämen in einer Gärtnerei (www.gardaagricamper.it).
Den Platz fanden wir über die Handyapp: Stellplatzradar von proMobil.
Nach einem kurzen Kaffeeplausch mit unseren deutschen Stellplatznachbarn ging es mit unseren Fahrrädern auf die Halbinsel Sirmione. Sirmione ist verkehrsfrei, wir mussten unsere Fahrräder vor der  Altstadt abstellen. Zu Fuß besichigten wir, neben der Stadt, die Überreste einer römischen Villa, die seit Jahrhunderten als Grotten des Catull (Grotte di Catullo) bekannt ist und erlebten, wie sich Italiener am Strand des Sees in das schwefelhaltige Wasser legten (In der Nähe der Halbinsel Sirmione gibt es schwefel- und jodhaltige Heilwasserquellen am Grund des Gardasees).
SirmioneDen Abend ließen wir mit Penne, Bolognese, gemischtem Salat und einem Glas Rotwein ausklingen (diesmal vom Restaurant a la Mama).
Montag, 18.9.17 – Nach einer mit Gewitter durchsetzten Nacht starteten wir einen Tag des Fahrrads. Unser Womo ließen wir in der Gärtnerei unter den Olivenbämen zurück. Es ging auf Radwegen ca. 15 km nach Peschiera del Garda. PescheraDie Strecke fuhren wir in gut 50 min, besichtigten die Festungsanlage, die Altstadt radelten zu einem der kleinen Häfen, tranken einen Cappuccino und danach ging es ein Stück am Strand zurück zu unserem Stellplatz. Nach einer Espressopause am Womo ging es nochmal mit dem FaDesenzanohrrad los in das ca. 5 km entfernte Desenzano del Garda der größten Stadt am Gardasee. Auch diese Stadt hat historische Wurzeln. Sie war zu Römers Zeiten der Ausganspunkt für den Materialtransport nach Norden. Mit einer interessanten Unterhaltung (Fam. Angelika Brenner: www.atelier-angelika-brenner.de) und einem Abendessen a la Mama schlossen wir den Tag im Süden des Gardasees ab. Die Wettervorhersagen im Internet zeigten nämlich ab Mittwoch in den Dolomiten Sonnenschein an.

Dienstag, 19.9.17 – Regen, Regen und wieder Regen. Die ganze Nacht hatte es schon geregnet. Wir packten mal wieder unsere 7 Sachen, entsorgtgen unser Grauwasser, tankten Wasser und fuhren gen Westen. Der Regen ließ nach und hörte auf. Über den Lago de Idro (Spaziergang und Mittagspause, der See machte auf uns eher einen verlassenen Eindruck) und den Lago Ledro erreichten wir nach einer abenteuerlichen Berg- und Talfahrt wieder Riva del Garda. Auf dem Weg dorthin mussten wir einmal zurücksetzen, weil uns ein LKW im Gegenverkehr im Weg stand. Unser Etappenziel heute war der Caldonazzosee.Cadonazzo Den Camingplatz Mario Village, direkt am See      erreichten wir mautfrei über Trento um 17:00 Uhr. Es war noch Zeit für einen Spaziergang, bevor wir unsere Nürnberger Bratwürste auf unserem Gasgrill vor dem Womo zubereiteten. Ein Abendrot in den Wolken kündigte für die nächsten Tage besseres Wetter an. Ob wir die Dolomiten doch noch im Sonnenschein sehen können?

Mittwoch, 20.9.17 – Sonnenschein begrüßte uns am Morgen. Wir ließen den Tag langsam angehen, es war ja unser Erholungsurlaub. Den sehr schönen und sauberen Campingplatz verließen wir gegen 10:30 Uhr. Wir wollten uns den Dolomiten von Süden nähern. Zunächst fuhren wir auf der gut ausgebauten Kraftfahrstraße 47 Richtung Padova, bis wir nach einer halben Stunde Fahrzeit auf die schmälere Straße Nr. 50 nach Norden abbogen. Die Straße führte uns serpentinenartig hinauf auf 1970m, auf den Rollepaß.

Der Einstieg in das Dolomitenmassiv war geschafft. Zum Glück war der Verkehr gering. Unser Etappenziel an diesem Tag war der Campingplatz Marmolada am Fuße des gleichnamigen Berges und an der Dolomitenstraße gelegen. Wir kamen so rechtzeitig an, dass wir noch eine 1stündige Wanderung im Tal (Val di Fassa) machen konnten. Die Bergespitzen ringsum waren weiß, es hatte ja die Tage zuvor in dieser Höhe geschneit. Schon beeindruckend  die 2- und 3-Tausender (Rosengarten, Brunec, Biz Boe, Langkofel, Kesselkogel, um nur ein paar der Berggipfel zu nennen). Aber, es war kalt. Unsere Heizung im Womo lief auf Hochtouren. Ich wollte nicht wissen, wie es unseren englischen Zeltnachbarn ergeht. Wir jedenfalls versüßten uns den Abend mit Zitronentee.

 

Donnerstag, 21.9.17 – Heute Nacht hat es tatsächlich gefroren.Unser Womo war mit Rauhreif bedeckt. Als die Sonne gegen 9 Uhr über die Berge kam wurde es im Licht der Sonne schnell wärmer. Unser Etappenziel Misurina lag nur etwa 80 km weiter nordöstlich, am Fusse der Drei Zinnen. Wir benötigten aber ca. 4h dafür, haben 3 Pässe erklommen (Pass Pordio, Passo di Falzarego, Passo Tre Croci) und eine Stadt gequert (Cortina d’Ampezzo). Die Fahrt durch die Dolomiten war spektakulär (Serpentinen rauf und runter, Gegenverkehr mit vielen Bussen, Lkw, Autos, Motorrädern und Fahrrädern, einmal musste an einer Engstelle in Cernadol zurücksetzen).

Die Aussichten auf die verschneiten Berggipfel und saftig grünen Bergtäler waren grandios.

Gegen 16:00 Uhr erreichten wir unseren Stellplatz am Misurinasee auf 1750m Höhe. Direkt vor uns die 3 Zinnen ein beeindruckender Anblick. Hier übernachteten wir. Die Stellplatzgebühren mussten mit 1 und 2 Euromünzen am Münzautomaten bezahlt werden. Das Wechseln war glücklicher Weise an einem anderen Automaten möglich. Nach der Fahrt machten wir noch einen Nordic Walk in den Ort und um den See. Abends gab es ein Reisgericht mit Salat ala Mama.

Freitag, 22.9.17 – Die Hupe eines Lkw hat uns um 07:30 aus dem Schlaf geholt.  Heute erlebten wir den Höhepunkt unserer Reise, eine Umrundung der 3-Zinnen zu Fuß auf etwa 2500m. Nach dem Frühstück ging es mit dem Linienbus 444 von unserem Stellplatz aus über eine Mautstraße zur Auronzohütte. Von dort aus stiegen wir in den Höhenweg 101 ein, der uns uns zur 3-Zinnenhütte führte. Von der Hütte ging es weiter auf dem Bergweg 105 um die 3-Zinnen herum zurück zur Aronzohütte. DolomitenwanderungDer Weg war größten Teil mit Schnee und Eis bedeckt, ziemlich steinig rutschig und teilweise steil. Von einer leichten Wanderung, wie es der Reiseführer beschreibt, können wir nicht berichten. Dafür waren die Aussichten auf die Bergwelt der Dolomiten grandios. Die teils exponierte 4 h -Anstrengung hat sich gelohnt.  Unser Womo erreichten wir wieder gegen 15:30 Uhr. Zeit die Zelte zu packen und noch ins Pustatal nach Bruneck zu fahren. Vom Übernachtungplatz hinterm Bahnhof in Bruneck (die Franken waren hier mal wieder unter sich) unternahmen wir noch eine Stadtrundfahrt mit unseren Rädern und gingen zum Abendessen ins Brauhaus Forstbräu.

Samstag, 23.9.17 – Nach einem guten Frühstück mit Brunecker Bäckerbrötchen setzten wir unsere Reise fort. Von Pustertal ging es ins Gardatal und über das Grödener Joch (2121 m) ins Grödener Tal. Bei St. Ulrich sind wir nach Kastelruth (bekannt durch die Kastelruther Spatzen) angebogen. Unser Etappenziel war der Campingplatz zur Seiser Alm. Wir konnten uns einen Stellplatz mit herrlichem Ausbilck über das Seisertal und zur Stadt Seis am Schlern aussuchen. Nach einer Vesperpause wanderten wir mit unseren Stöcken oberhalb des Tales auf einen Cappuccino nach Seis.SeiserA,lm Den Abend verbrachten wir in unserem Womo. Die Jalousien blieben noch lange offen.

Sonntag, 24.9.17 – Wir setzten unsere Alpenpässe-Tour fort, allerdings auf der anderen Seite der Brennerautobahn. Nach dem Frühstück verließen wir den Stellplatz beim Campingplatz Seiser Alm und fuhren hinab in das Eisacktal, in dem auch die Brennerautobahn verläuft. Bei Bozen ging es 2-spurig bis Meran und im Anschluß über das Vingschgau auf den Ofenpass. In Schlanders legten wir dazu einen Zwischenstopp ein. Hier entdeckten wir einen günstigen Stellplatz  und überlegten, ob wir nicht in Schlanders übernachten sollten. SchlandersNach der Stadtbesichtigung fuhren aber dann weiter, obwohl wir mit Wohnmobilisten aus Nürnberg und Regensburg in Gespräch kamen. Der Tag war einfach noch zu jung. Wir folgten auf unserer Fahrt den Wegweisern zum Reschenpass, bis wir Richtung Glurns abbiegen konnten. Da passierte es. Die Durchfahrtsstrasse führt durch die sehenswerte Altstadt, Durchfahrtshöhenbeschränkung 2, 80m. Was nun? Unser WoMo ist 2, 90m hoch. Zum Glück fand Irene einen Alternativweg im Strassenatlas der Glurns umging. Wir fuhren zurück und über Mals und Latsch auf die Staatsstraße 41. Die engen Straßenverhältnisse durch die altertümlichen Ortschaften waren wir ja schon gewohnt. In Taufers passierten wir Grenze zur Schweiz, der Grenzer ließ uns ungehindert einreisen. Die Auffahrt auf den Ofenpass (2149m) war sehr beeindruckend, die Sonne schien und wir konnten weit zurück ins Vinschgau sehen und direkt vor uns die leicht beschneiten Berggipfel der Ötztaler Alpen bewundern. Wir stellten fest, dass  die Gebirgsformationen hier weicher erscheinen als die der schrofferen Dolmiten. OfenpassEs war 16:30 Uhr, wir wollten ja noch weiter. Den Flüelapass (2383m) wollten wir noch schaffen, nicht dass es in der Nacht noch schneit und der Pass gesperrt wird. Aber leider versagte unser Navi. Es lotste uns nicht hinauf auf den Pass, sondern direkt zur Autoverladung in der Ortschaft Susch auf einer Strasse ohne Wendemöglichkeit und auf einmal standen wir mit unserem Gefährt vor dem Kassenhäuschen der Bahn, hinter uns weitere Fahrzeuge. Obwohl unser Navi uns jetzt aufforderte zu wenden sah ich keine andere Möglichkeit mehr als das Angebot der Schweizer Eisenbahn zu nutzen. Die Fahrt auf die Wagons des Verladezuges forderte uns erneut heraus, weil unser WoMo hinten breiter war als ein gewöhnlicher Transporter. Das war cm-Arbeit. Die Fahrt auf dem Zug war eine Geisterbahnfahrt – stockdunkel -rasante Geschwindigkeit und ein Geschaukel unheimlich! Schade, wir wären den Flüelapass gerne noch gefahren. Weiter ging es durch teilweise sehr enge Ortschaften, an vielen Weinbergen vorbei. Wir übernachteten auf einem Parkplatz vor einem Freizeitgelände am Heidibrunnen in Maienfeld in Graubünden, Schweiz, der literarischen Heimat von Heidi, kostenlos. HeididorfHier waren wir nicht die einzigen – weitere Wohnmobilisten  aus der Schweiz standen schon vor uns da. Im Radio verfolgten wir die Bundestagswahlen in Deutschland – worüber die schweizerischen Radiosender in einer Sondersendung erstaunlich viel berichteten. Die Nacht war sehr ruhig.

Montag, 25.9.17 – Den Bodensee wollten wir heute unbedingt mautfrei erreichen. Zunächst ging es dazu wieder bergauf, eigentlich auf einer Bundesstraße. In Luzisteig führte diese Straße ohne Vorwahrnung durch zwei Burgtore einer Festungsanlage, welche die Fahrbahn in der Höhe (3,10m) und in der Breite (3m) begrenzten. Mit langsamer Fahrt kamen wir in die beeindruckende Festungsanlage hinein und wieder heraus.  Es ging bergab in das Rheintal, über die Grenze nach Lichtenstein, durch Vaduz hindurch und bei Feldkirch nach Österreich – Euroland! Unser Diesel ging zur Neige, an der ersten günstigen Tankstelle mussten wir tanken (1, 04€/l). Nach der langen Fahrt legten wir einen Zwischenstopp in Hohenems ein (dort gibt es ein jüdisches Museum und ein Sägemühlenmuseum) . Käfer
Den überschaubaren Ort erkundeten wir mit unseren Fahrrädern. Gegen 13 Uhr kamen wir über Bregenz in Lindau wieder in Deutschland an. Den zentrumsnahen Stellplatz in Lindau verließen wir wieder, weil die für uns dringend erforderliche Entsorgungsstation defekt war. Wir steuerten deshalb Meersburg am Bodensee an. Den Stellplatz kannten wir von einer früheren Reise. Am Nachmittag radelten wir mit unseren Rädern am Bodensee Richtung Uhldingen entlang, vorbei an den dortigen Pfahlbauten genossen wir  die Herbstsonne und die Ausblicke auf den See. Bei einer Heckenwirtschaft kehrten wir spontan ein zu einem Suser (junger Traubenmost) ein und unser Abendessen genossen wir beim Postwirt an der Seepromenade in Meersburg.

Dienstag, 26.9.17 – Von Meersburg aus ging es in den Schwarzwald. Nicht auf direktem Wege, sondern über Waldshut-Tiengen, Maulburg, Bad Säckingen über das Wehratal nach Todtmoos, St. Blasien bis an den Schluchsee auf 930m Höhe. Auf einem schönen Stellplatz in der gleichnahmigen Stadt übernachteten wir in der ersten Reihe in unserem WoMo. Zuvor noch eine obligatorischer Stadtrundgang und ein Spaziergang mit Verweilen am 7, 5km langen und 1, 5km breiten Schwarzwaldstausee.

Mittwoch, 27.9.17 – Der Himmel war bedeckt als wir aufbrachen. Wir fuhren weiter an den Titisee, den sollte man nicht auslassen, wenn man im Schwarzwald unterwegs ist. Im Ort fanden wir in Schwimmbadnähe einen kostenlosen WoMo-Parkplatz, nahmen unsere Fahrräder und fuhren durch die Stadt zum See. TitiseeEs waren viele englischsprachigen Touris unterwegs, wir mit unseren Rädern mittendrin. Der Ort und der See waren eines unserer beliebten Urlaubsziele mit unseren Kindern  vor ca. 15 Jahren und ist uns deswegen nicht unbekannt. Nach dem Zwischenstopp auf einen Kaffee am See ging es weiter über die schwäbische Alb zum Carthagohersteller in Aulendorf und anschließend nach Bad Schussenried (ca. 8000 Einwohner) zu einem kostenlosen Stellplatz mitten in der Stadt, direkt an der Brauerei des gleichnamigen Bieres. Wir ergatterten um 17:00 Uhr den letzten freien Stellplatz. Nach einem kurzen Plausch mit Wohnmobilisten aus dem Niederrhein starteten wir unsere obligatorische Stadtbesichtigung zu Fuß, denn wir waren ja bereits mitten in der Kleinstadt. Zu guter Letzt gingen wir im Gasthaus Klosterhof zum Essen, es war ja unser letzter Abend unterwegs.

Donnerstag, 28.9.17 – Über Bad Waldsee, Biberach, Ulm fuhren wr nach einem entspannten Frühstück mit frischen Schussenrieder Brötchen wieder nach Hause. Um 17:00 Uhr kamen wir wohlbehalten zu Hause an. Eine erlebnisreiche Wohnmobiltour mit einem Hymer ging schon wieder so schnell vorbei. Es war nicht unsere letzte, so Gott will.

WoMoRoute 2017

I & G Engelhardt